Beim 36. ordentlichen Landesparteitag der Wiener Freiheitlichen ist FPÖ-Klubchef Herbert Kickl am Sonntag brav mit einer FFP2-Maske erschienen. „Ich bin heute mit Maske gekommen, kein Problem“, sagte er und erklärte, er fühle sich sogar wie ein „Zorro des 21. Jahrhunderts“. Umgehend Kritik kam von ÖVP-Gesundheitssprecherin Gaby Schwarz. Kickls Auftritt sei „an Scheinheiligkeit und Egoismus nicht zu überbieten“, erklärte sie.
Während sich Kickl auf Demonstrationen bei Coronavirus-Leugnern und Rechtsextremen anbiedere und sich jeglichen Corona-Maßnahmen, die zum Schutz der Gesamtbevölkerung gelten, provokativ widersetze, trage er beim Parteitag aus Gründen der Inszenierung und aus Liebe zu seinen Parteifreunden Maske, kritisierte Schwarz in einer Aussendung.
Hausordnung der Messe schrieb Maske vor
Kickl zeigte sich bei seinem Auftritt am Wiener Parteitag in der Messehalle entgegen seiner Überzeugung mit einer dunkelblauen Maske mit „Kurz muss weg!“-Aufdruck. Wohl nicht ganz freiwillig, schreibt doch die Hausordnung der Messe das Tragen einer Maske vor, wie betont wird.
Zuletzt hatte es grobe Unstimmigkeiten zwischen FPÖ-Chef Norbert Hofer und Kickl gegeben, ob die Abgeordneten im Nationalrat Masken tragen müssen. Der Grund: Hofer hatte auf Twitter geschrieben, „Ich respektiere als Präsident die Hausordnung und erwarte das von allen Abgeordneten“, Kickl gefiel sich aber in seiner Rolle als Maskenverweigerer. Von einem heftigen parteiinternen Zwist war aus den Reihen der FPÖ gar die Rede.
FPÖ-Spitze demonstrierte Geschlossenheit
Wohl auch deshalb hat die FPÖ-Spitze am Sonntagvormittag zu Beginn des Wiener Landesparteitags Geschlossenheit demonstriert. Mit Abklatschen übernahm Kickl von Hofer das Rednerpult, auf die Gerüchte über Kalamitäten untereinander wurde aber in beiden Ansprachen nicht eingegangen.
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