Prognose-Konsortium:

Dritte Corona-Welle hat ihren Höhepunkt erreicht

Österreich
15.04.2021 11:30

Weniger Neuinfektionen, immer mehr Geimpfte und Genesene, zunehmend freie Betten auf den Intensivstationen, die Reproduktionszahl rückläufig: Die dritte Welle der Corona-Pandemie scheint ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht zu haben. Auch wenn die Lage vorsichtig optimistisch stimmt, bedeutet dies laut Experten des Covid-Prognose-Konsortiums keine rasche Entlastung der Spitäler, in denen sich dies erst mit zeitlicher Verzögerung auswirkt.

So wird es bei den Intensivbetten nur einen geringen Rückgang von 29 auf 26 Prozent der Gesamtkapazitäten geben. Die Prognose des Konsortiums reicht bis zum 28. April. Demnach wird Wien ebenso wie das Burgenland und Niederösterreich bis knapp vor Ende dieser zwei Wochen über der systemkritischen Auslastungsgrenze von 33 Prozent bleiben. Sind mehr als ein Drittel der Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt, treten diese in Konkurrenz mit anderen intensivpflichtigen Patienten. Diese Schwelle bedeutet ein sehr hohes Systemrisiko. Auch für Oberösterreich und Vorarlberg ist eine Überschreitung der 33-Prozent-Schwelle möglich.

Österreichweit rechnen die Experten damit, dass die Auslastung der Intensivbetten bis 28. April auf 521 zurückgeht. Am Mittwoch befanden sich 586 schwer kranke Covid-Patienten in intensivmedizinischer Versorgung. Laut den Experten bleiben Intensivpatienten im Schnitt 12,2 Tage auf der Station. Auf Normalstationen werden laut Prognose in zwei Wochen rund 1530 Patienten behandelt werden müssen.

Entwicklung in Bundesländern unterschiedlich
Die Experten wiesen darauf hin, dass die Entwicklung in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich ist. Die Spannbreite der Sieben-Tage-Inzidenz am letzten Prognosetag reicht von 139 in der Steiermark bis 232 in Wien. In Vorarlberg wiederum wird die Sieben-Tage-Inzidenz von nunmehr 167 auf mehr als 200 ansteigen.

Die Fallprognose der Neuinfektionen geht von weiterhin rückläufigen Fallzahlen mit Ausnahme Vorarlbergs aus. Laut den Wissenschaftlern werden es täglich rund 2300 neue Fälle bis nächste Woche sein. Für den letzten Prognosetag - Mittwoch, den 21. April - geht man demnach von 2200 Neuinfektionen aus. Die Sieben-Tage-Inzidenz wird dann 180 pro 100.000 Einwohner betragen.

Reproduktionszahl bei 0,94
Die effektive Reproduktionszahl näherte sich laut dem Konsortium in den vergangenen Tagen einem Wert von 0,94 an. Das bedeutet, dass ein Infizierter weniger als eine weitere Person ansteckt. Die Zahl der genesenen und geimpften Menschen in Österreich steigt. Laut den Experten könnten bereits 20 bis 35 Prozent der Bevölkerung dadurch immunisiert sein. Das „beginnt einen messbaren Effekt auf die Infektionsdynamik zu nehmen“, so die Analyse der Wissenschaftler.

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