Tausende Tiere getötet

Ermittlungen nach Brand in riesiger Schweinezucht

Ausland
31.03.2021 13:37

Ein Großbrand hat am Dienstag eine Schweinemastanlage im Norden Deutschlands in Weiten Teilen zerstört. Zehntausende Tiere - vor allem Ferkel - sind dabei qualvoll verendet. Derzeit ist die Ursache für den Ausbruch des Feuers noch unklar. Die deutsche Kriminalpolizei hat Ermittlungen aufgenommen. Die Anlage nahe der Stadt Jarmen im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern ist eine der größten ihrer Art in Europa - und schon seit Jahren umstritten. 

Bis zum Dienstagabend hatten die Feuerwehren gegen die Flammen gekämpft. Letztlich wurden alle 18 Ställe der Schweinezuchtanlage in Alt Tellin zerstört. Die Anlage ist mit ihren über 10.000 Sauenplätzen, aus denen jährlich rund bis zu 300.000 Ferkeln aufgezogen werden können, eine der größten in Europa. Der Schaden liegt laut Schätzungen der Polizei in Millionenhöhe. 

Seit Jahren Bedenken wegen Brandschutz
Empörte Tierschützer wiesen am Dienstag darauf hin, dass es seit Jahren große Bedenken bezüglich des Brandschutzes in der Anlage bestanden. So war der Betrieb bereits 2019 wegen einer defekten Lüftungsanlage in die Schlagzeilen geraten. Damals verendeten mehr als 1000 Schweine.

„Grundsätzlich wird trotz bauordnungsrechtlicher Anforderungen noch nicht genug dafür getan, solche Tragödien auf den Anlagen zu verhindern oder ihr verheerendes Ausmaß zumindest zu beschränken“, sagte Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, laut einer Aussendung.

Zweiter Brand in Schweinezuchtanlage in einem Monat
Es war bereits der zweite Großbrand in einem deutschen Mastbetrieb binnen vier Wochen. Erst Ende Februar waren in einer Mastanlage in Kobrow im gleichen Bundesland rund 3000 Schweine verendet - ein Drittel der Tiere in dem Betrieb. Der Schaden wurde auf mindestens drei Millionen Euro geschätzt.

Tierschützer fordern Stopp für Riesenställe
Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert die gigantischen Sauen- und Ferkelzuchtanlagen seit Jahren. Der Verband betonte am Dienstag in einer Aussendung, dass bei einer großen Tierzahl - wie in solchen Betrieben üblich - die Rettung aller Tiere praktisch unmöglich ist. Er fordert deshalb ein Umdenken in der Schweinehaltung - insbesondere kleinere Tierbestände. 

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