„Große Unsicherheit“
Norwegen impft weiter nicht mit AstraZeneca
Auch Norwegen hält an seinem Impfstopp mit dem Corona-Vakzin AstraZeneca fest: Es besteht immer noch große Unsicherheit über mögliche schwerwiegende Nebenwirkungen", erklärte die Gesundheitsbehörde Folkehelseinstitutt FHI am Freitag. Man wolle „weitere Kenntnisse über diese schwerwiegenden Vorfälle“ erlangen, bevor man die Verabreichungen mit der Arznei des schwedisch-britischen Herstellers fortsetze.
Norwegen hatte wie viele andere Länder die Vergabe des Mittels vor zwei Wochen gestoppt, weil bei einigen Geimpften Blutgerinnsel aufgetreten waren. In Norwegen starben inzwischen vier Menschen nach einer Impfung. Ein direkter Zusammenhang ist bisher nicht erwiesen. Eine nationale Expertengruppe untersuche nun die Fälle, hieß es weiter. Außerdem arbeite man eng mit den Nachbarländern zusammen.
Auch Dänemark verlängerte AstraZeneca-Stopp
Die Behörde betonte, dass die Entscheidung auf den Vorfällen in Norwegen beruhe. Erst am Donnerstag hatte Dänemark den Stopp der Impfungen mit dem AstraZeneca-Präparat um drei Wochen verlängert. In Island, Finnland und Schweden wird das Vakzin nur älteren Menschen verabreicht, weil in dieser Altersgruppe bisher keine ernsten Nebenwirkungen aufgetreten sind.
Auch in Österreich war eine 49-jährige Pflegerin nach der Verabreichung des AstraZeneca-Vakzins gestorben. Forscher vermuten, dass die Spritze tatsächlich einen Mechanismus im Körper hervorrufen kann, der wiederum zu den schwerwiegenden Hirnvenenthrombosen mit Blutplättchenmangel führen kann. Die Wissenschaftler und andere Experten betonen jedoch, dass so eine Reaktion selten sei.
In Norwegen ist die Zahl der Infizierten in den vergangenen Wochen rasant gestiegen. Am stärksten betroffen ist die Hauptstadt Oslo mit fast 600 Infizierten auf 100.000 Einwohner in 14 Tagen. Das Außenministerium hat am Freitag deshalb seine Reiseempfehlungen bis zum 15. Mai verlängert. Von nicht notwendigen Auslandsreisen wird dringend abgeraten. Wer trotzdem reist, muss nach der Rückkehr für zehn Tage in ein Quarantäne-Hotel.
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