
Vor Kurzem wurde wieder das neueste Ranking der „Steueroasen“ für Konzerne veröffentlicht. Unter den Top Ten jener Länder, die legale Schlupflöcher anbieten, unterstehen sieben europäischen Regierungen. Auf den ersten drei Plätzen findet man drei britische Überseegebiete, gefolgt von den Niederlanden der Schweiz und Luxemburg.
Der Corporate Haven Tax Index, der von einem internationalen Netzwerk erstellt wird, untersucht, ob das Steuer- und Rechtssystem eines Landes Spielräume für Steuermissbrauch von Konzernen erlaubt. Die Höchstpunktezahl von 100 („uneingeschränkter Spielraum“) gibt es für die drei britischen Kronkolonien Jungfern- und Kaimaninseln sowie Bermuda und für Jersey im Ärmelkanal.
Österreich auf Platz 34
Auf den Rängen vier bis sechs findet man die Niederlande, die Schweiz und Luxemburg (70-88 Punkte). Auch Hongkong, Singapur und die Emirate schafften es in die Top Ten. Bemerkenswert ist, dass die Niederlande für elf Prozent und die Schweiz für neun Prozent des weltweiten Missbrauchs von Unternehmenssteuern verantwortlich sind. Zum Vergleich: Österreich liegt mit 0,69% auf Platz 34.
Vereinfachung der Konzernbesteuerung gefordert
Die OECD hat zwar bereits vor Jahren Änderungen angeregt, doch die erwiesen sich als zahnlos, weil die Daten der Konzerne anonymisiert werden. In der EU gibt es zwar inzwischen eine Mehrheit für mehr Transparenz, doch die Umsetzung dauert noch. Das Tax Justice Network und Attac fordern eine Vereinfachung der internationalen Konzernbesteuerung mit einem einheitlichen Satz von 25 Prozent.
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