Die Sieben-Tage-Inzidenz ist vor allem bei den Jüngeren hoch. Sollen sie deshalb früher geimpft werden? Eine „Krone“-Umfrage zeigt recht geteilte Meinungen im Land dazu.
Der Vorschlag von Salzburgs Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) fand im Kanzleramt keine Zustimmung - unter Passanten schon. Der Piks für die „jungen Leute“, die sich derzeit nicht frei mit Freunden und Schulkollegen treffen können, wird gern gesehen.
Neu ist die Idee dahinter nicht. Auch Österreichs Impfplan orientiert sich nach Infektionsgeschehen und Risiko. Deshalb wurde zuerst in Alters- und Pflegeheimen geimpft und dort auch Personal, somit nicht nur Über-80-Jährige. Schaut man sich die Zahlen an, auch mit Erfolg.
„Es ist erfreulich, dass die Infektionszahlen in den Pensionistenheimen deutlich zurückgegangen sind“, sagt Infektiologe Franz Allerberger von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES): „Bei den Menschen über 85 ist durch die Impfung ein drastischer Rückgang zu verzeichnen. Ich denke, die Entscheidung war also nicht schlecht. In der dritten Phase der Pandemie im Sommer war die Inzidenz bei den jungen Menschen noch deutlich höher als jetzt.“
Markus Zeitlinger, Leiter der Wiener Universitätsklinik für Klinische Pharmakologie, bringt es auf den Punkt: „Es stellt sich hier generell die Frage: Wie kann man mit einer begrenzten Menge an Impfstoff die meisten Leben retten?“ Denn natürlich sterben auch Jüngere an Corona. Aber Ältere noch leichter und öfter. So gesehen geht es auf der einen Seite darum, die Ausbreitung der Erkrankung einzudämmen, und „auf der anderen Seite darum, mit der begrenzten Menge an Vakzin Leben zu retten“.
Wie es die Länder sehen? Das Burgenland etwa betonte, am Impfplan festhalten zu wollen.
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