Situation dramatisch

Saison für Sporthändler „fast ein Totalausfall“

Österreich
22.02.2021 07:56

Die Sportfachhändler in den heimischen Tourismusregionen melden für die heurige Wintersaison aufgrund der Corona-Pandemie und fehlender Gäste „fast einen Totalausfall“. Seit Jahresbeginn machten Sportartikelgeschäfte in Wintersportorten bis zu 95 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahreszeitraum. Branchenvertreter drängen nun auf eine schnelle Auszahlung des von der Regierung kürzlich eingeführten Ausfallsbonus, damit die Händler wirtschaftlich überleben können.

„Die Liquiditätsengpässe sind aktuell dramatisch“, sagte Michael Nendwich, Sprecher des Sportartikelhandels in der Wirtschaftskammer, bei einem Hintergrundgespräch. In den Lagern der Händler würden noch rund 350.000 Paar Ski stehen, die nicht verkauft oder verliehen werden können und nun bezahlt werden müssen.

Lage bleibt „unverändert angespannt“
Die Wiedereröffnung des Handels nach sechswöchigem Lockdown am 8. Februar war laut dem WKÖ-Branchensprecher vor allem für städtische Sportartikelhändler wichtig, in Tourismusgebieten ist die Lage „unverändert angespannt“. Die touristischen Sporthändler würden in Normaljahren mindestens 65 Prozent ihres Umsatzes in den Monaten Dezember bis März erwirtschaften. In den Wintersportorten sind die Fachhändler zudem sehr stark von ausländischen Touristen abhängig, die seit November aufgrund der Corona-Lockdowns nicht Urlaub in Österreich machen konnten.

Keine Vorhersagen möglich
Der Ausfall der Wintersaison verursache bei den Sportfachhändlern in Tourismusregionen „einen nachhaltigen Schaden“, sagte der Intersport-Österreich-Geschäftsführer Thorsten Schmitz. Auch könne man wegen der Corona-Pandemie derzeit keiner abschätzen, wie die nächste Sommer- und Wintersaison laufe werde. Um die Liquidität der Betriebe zu sichern, müssten die angekündigten Coronahilfen der Regierung so schnell als möglich fließen, so der Intersport-Österreich-Geschäftsführer.

Lager der Händler sind voll
Die Lager der Händler sind derzeit voll mit nicht verkaufen Alpinski, Skischuhen, Snowboards und Bekleidung. Sport 2000 und Intersport wollen bei den Skiherstellern für die Wintersaison 2021/22 nur 15 bis 20 Prozent der normalen Menge bestellen. Laut Branchenschätzungen stammt in Normaljahren rund die Hälfte der weltweit verkauften Ski von Austro-Herstellern. 

In touristischen Regionen gibt es rund 750 Sportartikelgeschäfte, der Großteil befindet sich in Westösterreich. 94 Prozent der Betriebe sind familiengeführte Einzelunternehmen. Der Umsatz der touristischen Sporthändler mit Warenverkauf, Verleih und Service stürzte 2020 aufgrund der Coronakrise um mehr als ein Drittel auf 608 Mio. Euro ab, geht aus einer aktuellen Branchenstudie des Sportökonomie-Instituts SportsEconAustria hervor. 

Quelle: APA

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