Über Nacht zum Star

Günther Mayr: Das macht er, wenn Corona vorbei ist

Adabei
14.02.2021 06:00

Der ORF-Wissenschaftsexperte Günther Mayr im Interview über Stützen, Metaphern und Fliegenfischen.

„Krone“: Sie haben mich ins RadioKulturhaus zum Saxofon-Spielen eingeladen. Ich bin beeindruckt!
Günther Mayr (lacht): Ich bin fast nervös, wenn ich die Kollegen sehe, die so professionell spielen. Ich spiele halt ein bisserl, bring ein paar Töne raus. Ich bin auch gerade wieder dabei, es mehr zu lernen.

Man braucht einen langen Atem, oder?
Man braucht diese berühmte Stütze, Zwerchfellatmung, sonst kommt man mit dem Atmen nicht mehr zusammen. Das verlernt man dann wieder, aber da ist es günstig, dass wir in der Sprechtechnik im ORF das gelernt haben.

Bei Ihrem Dauereinsatz müssen Sie sicher oft ausblasen und durchatmen.
Absolut, immer nach den „ZiB“-Auftritten ist es so, dass ich erstens zu Fuß zur U-Bahn gehe, um Luft zu schnappen und Adrenalin loszuwerden. Und zu Hause ist es dann schon nett, wenn ich gleich spielen kann. Ich wohne so, dass ich auch später am Abend spielen kann, ohne dass ich wen störe.

Corona hat Sie über Nacht berühmt gemacht.
Vollkommen richtig, mich hat man kaum gekannt. Es war schon ein Umstieg, denn ich habe mich nie vor die Kamera gedrängt. Für mich war immer nur wichtig, journalistisch gut zu arbeiten. Aber es ist dann einfach passiert. Einmal hat es geheißen: „Kannst du dich da bitte kurz reinsetzen?“, und dann ist es immer mehr geworden.

Ihr Markenzeichen sind die bildlichen Vergleiche.
Das mit den Metaphern war ein bisschen ein Versuch, weil Wissenschaft doch vielleicht ungewohnt ist. Und ich habe mir gedacht, vielleicht kann man es einmal auch so erklären. Ich kläre das auch vorher mit Virologen ab, ob man das so sagen kann. Ich glaube, damit kann die Wissenschaft den Menschen nähergebracht werden, das merkt man auch am Feedback.

Werden Sie auf der Straße oft angesprochen?
Ich bin immer wieder erstaunt, wie mich die Leute trotz Maske erkennen. Heute war ich in einem Geschäft, und der Herr sagt: „Ich kenne Sie an Ihrer Stimme.“ (lacht) Die Menschen sind sehr wohlwollend. Es gibt natürlich auch welche, die mich fragen: „Sind Sie sicher?“ Das ist auch vollkommen in Ordnung.

Wo finde ich Sie, wenn Corona einmal vorbei ist?
Am Fluss beim Fliegenfischen, in meiner Hütte, auf der Alm Schwammerl suchen, steirisches Bier trinken mit Freunden, und sich denken: Gott sei Dank ist das endlich alles vorbei. Ich könnte gerne auf Popularität verzichten, wenn wir das nicht ausgefasst hätten.

Auch das bin ich von Stefan Weinberger, Kronen Zeitung

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: kmm)



Kostenlose Spiele