In der Steiermark

Nach Lockdown: Frust am ersten Friseurtag

Sehr gefragt: Gina Aichbauer, Inhaberin von Hairgott Graz.

(Bild: Sepp Pail)

„Chaos!“, „Wir sind am Limit!“ - So der Tenor zahlreicher steirischer Friseure am Tag eins nach dem großen Lockdown.

Die einen hatten am Wochenende ein freudig-erwartungsvolles Kribbeln in der Magengegend, die anderen schon üble Bauchschmerzen: Nach wochenlangem Lockdown sperrten die steirischen Friseure am Montag wieder ihre Läden auf. Auch die anderen Dienstleister wie Kosmetiker öffneten die Pforten für ihre Kunden.

Kritisieren das Testsystem: Franz Musyl und Arnold Prutsch (v. li.) bei Schnittig in Leibnitz.

(Bild: Sepp Pail)

Bei Arnold Prutsch trat das ein, was er schon tags zuvor befürchtet hatte: Chaos, Ärger, Stress. Gemeinsam mit Franz Musyl führt er 15 Friseursalons in Graz, Deutschlandsberg und Leibnitz, darunter die beliebten Hairhunter-Filialen. Das ganze Corona-Jahr 2020 haben seine Mitarbeiter alle Sicherheitsbestimmungen penibel eingehalten, bei 68.000 Kunden gab es keinen einzigen Covid-Fall. Dafür jetzt jede Menge Frust: „Mit dem Testsystem nimmt man den Leuten die Freude am Friseurbesuch. In Leibnitz haben Kunden heute bis zu viermal den Termin bei uns verschoben, weil sie bei den Teststraßen nicht an die Reihe gekommen sind“, ärgert sich Prutsch. „Niemand denkt zudem an die älteren Menschen - für sie ist Haareschneiden nun eine Qual und Hürde!“ Einbußen seien schon vorprogrammiert.

Prüfung: Zur Kosmetikerin nur mit Test-Bestätigung!

(Bild: Christian Jauschowetz)

Gina Aichbauer, Inhaberin von Hairgott in Graz, ist bereits für drei Wochen ausgebucht, ihre Kolleginnen berichteten jedoch von 50 Terminabsagen. „Gottseidank kann ich alle Mitarbeiter wieder beschäftigen.“

Doris Schneider

(Bild: Sepp Pail)

Über eine gute Auftragslage freut sich auch Doris Schneider, Innungsmeisterin und Salonbesitzerin in Gleisdorf. Sie kritisiert aber: „Ungerecht ist, dass es keine Gleichstellung von fahrenden Friseuren und denen im Geschäft gibt!“