Die großflächigen Bilder im Festspiel-Foyer haben eine bewegte Geschichte hinter sich. Vom Salzburger Anton Faistauer und seinem Team 1926 in nur 40 Tagen vollendet, fielen sie 1938 in Ungnade, da sie nicht der Kunstästhetik der Nationalsozialisten entsprachen. Sie mussten weg, „egal ob mit der Spitzhacke oder auf anderem Weg“, wie es damals hieß.
Der „andere Weg“ war ebenfalls brachial – vom Faistauer-Schüler Alberto Susat wurden die Fresken mit Leim auf der Oberfläche fixiert und mit großem Ruck als ganze Fläche von der Wand gerissen –, er bedeutete aber die Rettung für das Kunstwerk. 1956 konnte es am gleichen Ort wiederhergestellt werden, 2006 folgte die letzte große Restaurierung.
Seither sind durch die Nutzung des Raums wieder einige klimatische und mechanische Schäden sowie Wasserflecken aufgetreten. Diese wurden im Jänner von der schon 2006 beteiligten Restauratorin Heike Fricke-Tinzl behoben. „Ich spreche mittlerweile schon von ,meinem Foyer’“, beschreibt die Expertin die emotionale Bindung, die sie über die Jahre hinweg aufgebaut hat.
Originale Fresken („erstklassige Arbeiten, vergleichbar mit dem Barock“) sind heute übrigens nur noch im unteren Bereich hinter Glas erhalten. Der Großteil sind Rekonstruktionen: vorrangig Malereien auf Leinwänden, aber auch Offsetdrucke nach Fotonegativen aus den Archiven.
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