Grünen-Kandidat
Syrischer Flüchtling will in deutschen Bundestag
Tareq Alaows ist vor fünf Jahren über die Balkanroute nach Deutschland geflüchtet. Nun will der 31-Jährige als erster Flüchtling aus Syrien in den Deutschen Bundestag einziehen. Der Grünen-Politiker will „Hunderttausenden Menschen, die auf der Flucht sind und hier mit uns leben, eine politische Stimme geben“. Alaows Ankündigung auf Facebook (siehe Video oben) hat große Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
Alaows bewirbt sich als Direktkandidat für die Grünen im Wahlkreis Oberhausen und Dinslaken (Nordrhein-Westfalen) bei der Bundestagswahl. In seinem Video erzählt der 31-Jährige über seine Beweggründe. Schon wenige Monate nach seiner Ankunft habe er sich politisch engagiert und die selbst organisierte Gruppe „Refugee Strike Bochum“ mitbegründet. 2018 habe er die ersten Demonstrationen mitorganisiert.
Roter-Halbmond-Helfer in Syrien
Alaows hat in Syrien Rechtswissenschaften studiert und im vom Bürgerkrieg schwer getroffenen Land jahrelang als Mitarbeiter des Roten Halbmondes humanitäre Nothilfe geleistet. Er hat eigenen Angaben zufolge gesehen, wie Menschen auf der Flucht „entrechtet“ werden. Deshalb möchte er den Fokus seiner politischen Arbeit auf die Menschenrechte legen und die „Lebensbedingungen von geflüchteten Menschen zu verbessern“, wie der 31-Jährige in seinem Facebook-Video erklärt.
Will Inschrift auf Parlamentsgebäude ändern
Sobald er im deutschen Parlament sitzt, möchte der Flüchtling einen symbolischen Akt umsetzen. Alaows möchte laut dem RedaktionsNetzwerk Deutschland die Inschrift über dem Westportal des Reichstagsgebäudes von „Dem deutschen Volke“ auf „Für alle Menschen, die in Deutschland leben“ ändern lassen.
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