Narben drohen

Finger weg von Pickeln!

Gesund
29.01.2021 05:00

80 Prozent der Jugendlichen haben Akne, was diese seelisch sehr belastet. Herumdrücken macht die Sache schlimmer. Deshalb nicht selbst Hand anlegen, sondern ab zum Arzt!

Niemand ist gefeit vor diesen lästigen, unschönen, mitunter schmerzenden Hauterscheinungen! Mitesser und Pickel betreffen mitunter auch Erwachsene und können selbst bei Neugeborenen auftreten, jeweils bedingt durch Hormone. Grundsätzlich spielen aber auch Gene, Umwelteinflüsse sowie unausgewogene Ernährung eine auslösende Rolle. Am häufigsten leidet die Jugend: „Bereits ein Jahr vor Eintritt der Pubertät macht sich das unreine Hautbild bemerkbar, denn in diesem Zeitraum werden verstärkt Androgene (männliche Geschlechtshormone) gebildet - sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen“, erklärt Dermatologin OÄ Dr. Karin Nittmann, Klinikum Wels-Grieskirchen (OÖ). Das regt die Talgproduktion an, die überschießende Verhornung der Haut erschwert das Ausscheiden von Talg und Fett. Durch natürlich vorkommende Keime auf der Haut kommt es zu Entzündungen.

„Aus diesem Grund heißt die oberste Devise auch: Finger weg von Pickeln! Durch ,Ausdrücken‘ können sogenannte Keloide entstehen. Dabei handelt es sich um knotige Narbenbildungen durch den gestörten Heilungsprozess.“ Grundsätzlich gibt es drei Formen: Die leichte im Gesicht mit fetter Haut und Mitessern. Zur mittelschweren Ausprägung zählt ,Akne papulopustulosa‘, deren Pusteln sich auf Dekolleté und Rücken ausbreiten. Entzündete Knoten und Zysten kennzeichnen die schwerste Variante. Vor allem die beiden Letzten müssen so früh wie möglich behandelt werden, um Narbenbildung zu verhindern. Der Facharzt entscheidet über die Therapie: Bei leichter Ausprägung sind Gels und Cremen hilfreich. Für einen stärkeren Effekt kommen lokale Kombipräparate mit Antibiotika und Vitamin A zum Einsatz. Bei schweren Fällen ist die Gabe eines oralen Antibiotikums in Kombination mit einer Lokaltherapie notwendig. Besonders wirksam ist der Wirkstoff Isotretinoin, ein natürlicher Abkömmling von Vitamin A, auch bekannt als Retinolsäure. Cortison ist nur in schwersten Fällen vom Arzt anzuwenden.

Eva Greil-Schähs, Kronen Zeitung

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