Große Aufregung

In Kärntner Pflegeheim: Impfstoff für Angehörige

Kärnten
15.01.2021 05:22

Große Aufregung, weil ein Pflegeheim in Kärnten Angehörige von Bewohnern gegen Corona geimpft hat. Rund 20 externe Mitarbeiter wurden anscheinend „vergessen“. Eine Ausnahme, zeigt ein „Krone“-Rundruf.

Noch herrscht Impfstoffknappheit, jedes Vakzin ist wertvoll und wird in Prioritäten-Reihung verimpft. In Alten- und Pflegeheimen können aber Impfdosen übrig bleiben, etwa weil zwischen Bestell- und Impftag z.B. ein Bewohner ins Spital verlegt werden musste oder zwischenzeitlich erkrankt ist.

Zuerst Bewohner und Personal, dann Externe
Da heißt es dann laut Gesundheitsministerium und Land Kärnten: Bevor übrig gebliebene Impfdosen weggeworfen werden müssten, sollen damit Ersatz-Impfwillige immunisiert werden - in der Reihenfolge: zuerst weitere Bewohner, dann Personal, zuletzt regelmäßige (!) Heimbesucher. Das können eben auch Angehörige sein.

„Diese Personen mussten sich zuvor anmelden und müssen mobil und kurzfristig verfügbar sein. Denn einmal geöffnet, muss eine Ampulle rasch verimpft werden“, so Gerd Kurath vom Landespressedienst. So wurden in einem Kärntner Pflegeheim etwa zwölf externe Ärzte geimpft.

20 Mitarbeiter nicht geimpft
Im anderen, von der Aufregung betroffenen Altenwohnheim hatten sich schon im Dezember 120 Impfwillige - Bewohner, Mitarbeiter und externe Mitarbeiter - zur Impfung angemeldet. Am Dienstag wurden aufgrund überschüssiger Dosen 151 Personen geimpft - 20 davon sind Verwandte von Heimbewohnern.

Trotz Anmeldung nicht geimpft wurden rund 20 externe Mitarbeiter: „Wir mussten schon vor einem Monat Bescheid geben, ob wir uns impfen lassen wollen. Meine Abteilung hat sich angemeldet. Am Tag der Impfung wurden wir aber vertröstet, bis es hieß, es wären keine Impfdosen mehr übrig“, berichtet eine Mitarbeiterin. Von der Heimleitung heißt es: „Wir folgen der vorgegebenen Hierarchie und lassen Angehörige zuerst impfen.“

Weitere Fälle in Rest-Österreich nicht bekannt
Im restlichen Österreich sind solche Fälle bisher nicht bekannt: In Wien werden - wenn überhaupt etwas übrig bleibt - keine Angehörigen, sondern nur Leute innerhalb der Phasenplanung geimpft.

Im Burgenland wird genau nach Bedarf bestellt. Bleibt doch etwas übrig, wird medizinisches Personal aus der Umgebung geimpft. In Niederösterreich kann ein Heim maximal so viel bestellen wie die Gesamtanzahl von Personal und Bewohnern zusammen. Bleiben Dosen übrig, wird damit medizinisches Personal geimpft. In Tirol bleibt nichts, weil die Durchimpfungsrate bei Bewohnern und Personal so hoch sei, heißt es. Auch werde vorher abgeklärt, wie viel tatsächlich gebraucht werde.

In Vorarlberg hatte Rotkreuz-Direktor Roland Gozzi spontan Mitarbeiter und deren Angehörige mit übrig gebliebenem Impfstoff versorgt - gesamt ca. 500 Menschen. In Salzburg verimpft man vereinzelte Reste an enge Angehörige, Besucher und Seelsorgedienste, um einem Vorwurf vorzubeugen.

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