„Weniger hetzen“
Papst Leo XIV. plädiert für „Revolution der Liebe“
Papst Leo XIV. hat am Sonntag in der Pfarrkirche von Castel Gandolfo die Messe gefeiert. Rund 2000 Menschen beteiligten sich an dem Gottesdienst in der 3000-Seelen-Gemeinde am Albaner See, in dem der Papst seit vergangener Woche urlaubt. Zuletzt hatte Papst Benedikt XVI. am 15. August 2012 an gleicher Stelle eine Gemeindemesse gefeiert.
„Heute brauchen wir eine Revolution der Liebe“, so Papst Leo XIV. in seiner Predigt während der Messe in der Pfarrei San Tommaso da Villanova. Er bezog sich dabei auf das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. „Heute ist die Straße, die von Jerusalem nach Jericho hinabführt, die gleiche Straße, auf der all jene gehen, die im Bösen, im Leid und in der Armut versinken; es ist der Weg vieler Menschen, die von den Schwierigkeiten des Lebens erdrückt oder von den Umständen verwundet wurden“, so der Papst.
Papst mahnt: „Nicht vorbeigehen, sondern hinsehen“
„Es ist der Weg all derer, die ‘absteigen‘, bis sie sich selbst verlieren und den Boden berühren; es ist der Weg vieler Völker, die ausgeplündert, beraubt und misshandelt wurden – Opfer von unterdrückenden politischen Systemen, von einer Wirtschaft, die sie zur Armut zwingt, und vom Krieg, der ihre Träume und ihr Leben zerstört“, sagte der Papst.
„Nicht vorbeigehen, sondern hinsehen. Unser gehetztes Leben unterbrechen. Zulassen, dass das Leben des anderen – wer auch immer er ist – mit seinen Nöten und seinem Leid mein Herz berührt und bricht. Das macht uns zu wirklichen Nächsten füreinander, es schafft wahre Brüderlichkeit, es bringt Mauern und Zäune zum Einsturz. Und endlich findet die Liebe ihren Platz – sie wird stärker als das Böse und der Tod“, so der Papst. Beim Angelus-Gebet rief der Pontifex zu Gebeten für den Frieden auf. Ausdrücklich bat er um Gebete für Leidende und Bedürftige.
Kirchenoberhaupt auf Sommerfrische
Leo XIV. war am Sonntag in Castel Gandolfo, 30 Kilometer südlich von Rom eingetroffen. Bei seiner Ankunft am Nachmittag begrüßte er die Menschen vom Balkon der Villa Barberini auf dem Gelände der päpstlichen Sommerresidenz aus, in die er sich bis zum 20. Juli zurückziehen will. Während der sommerlichen Auszeit werden alle öffentlichen und privaten Papstaudienzen ausgesetzt. Am kommenden Sonntag ist eine Messe in der Kathedrale von Albano geplant.
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