Die Landeshauptstadt Niederösterreichs überspringt 60.000-Einwohner-Marke. Im Rathaus wertet man das als Erfolg. Schließlich hängen Einnahmen und wirtschaftliche Kraft direkt mit der Bevölkerungszahl zusammen. Die ÖVP sieht hingegen viele ungelöste Probleme.
Amelie Woelki ist eine ganz besondere St. Pöltnerin. Die 22-Jährige, die jetzt vom Hamburger SV zu den Kickerinnen des SKN wechselte, ist die 60.000ste Einwohnerin der Landeshauptstadt. Bürgermeister Matthias Stadler höchstpersönlich hieß daher die Neo-St. Pöltnerin willkommen, nachdem sie ihren Meldezettel ausgefüllt hatte.
Bevölkerungszuwachs wichtig
Im Rathaus wird das Überspringen der „magischen Einwohner-Marke“ abgefeiert. St. Pölten habe „wirtschaftlich wie kulturell eine enorme Dynamik entwickelt“, zeige sich „weltoffen, sportlich und kulturaffin“ und besinne sich „vor den Toren der Weltstadt Wien auf seine regionalen Stärken“. Der SPÖ-Stadtchef selbst betont die Bedeutung des Bevölkerungszuwachses. Denn ein entsprechendes Angebot könne nur stattfinden, wo auch ausreichend Menschen sind. Das gelte für das Gesundheitswesen, für Service- und Mobilitätsangebote sowie für wirtschaftliche Akzente. Wo mehr Menschen leben, würden sich Unternehmen ansiedeln. Stadler: „Schrumpfen wäre problematisch.“
Die SPÖ vergisst bei ihrem Höher-schneller-weiter-Kurs, der rein auf das Knacken neuer Einwohnerrekorde ausgelegt ist, auf die Herausforderungen für die Bevölkerung.
Florian Krumböck, ÖVP-Klubchef im St. Pöltner Gemeinderat
Bild: VP St. Pölten/Klammer
Wachstum braucht Plan
‘Die Opposition sieht hingegen eher das „ungeplante Wachstum“ als Problem. „St. Pölten verändert sich, aber für die St. Pöltner nicht positiv“, formuliert es Florian Krumböck. Es gebe Herausforderungen in zu vielen Bereichen, die noch ungelöst seien – der ÖVP-Klubobmann im Gemeinderat der Landeshauptstadt nennt Lücken bei der Kinderbetreuung ebenso wie bei Angeboten für Senioren, Mangel an Freizeitaktivitäten oder Versäumnisse bei der Integration. Krumböck abschließend: „Es ist grundsätzlich gut, dass immer mehr Menschen St. Pölten zu schätzen wissen. Aber die Stadt braucht einen Plan dafür – und den hat die SPÖ nicht.“
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