Helle Aufregung gab es jüngst in einigen Bürgermeister-Büros: Weil zu viele Impf-Dosen mehrere Tage unberührt in Lagern liegen, ordnete das Bundeskanzleramt eine Änderung der Impf-Strategie an. Dafür sollten die Ortschefs laut einem Schreiben des Österreichischen Städtebunds über das Wochenende erheben, welche Über-85-Jährigen sich in ihren Gemeinden impfen lassen möchten. Tags darauf wurde der Plan wieder abgeblasen, doch die Verunsicherung blieb.
Bisher bekommen wir Bürgermeister keine validen Informationen zur Impfstrategie. Es sickert aber einiges durch. Sollen auf die Gemeinden wieder Aufgaben abgewälzt werden?
Georg Djundja, Bürgermeister von Oberndorf b. Salzburg (SPÖ)
Gemeinden stehen vor der nächsten Aufgabe
Gerade in SPÖ-Kreisen wird befürchtet, dass nach Contact-Tracing und Massen-Tests wieder die Gemeinden einspringen müssen. „Vielen Bürgermeistern reicht es“, sagt Stadt Salzburg-Vize Bernhard Auinger (SPÖ). Parteikollege Georg Djundja aus Oberndorf ergänzt: „Bisher bekommen wir Bürgermeister keine validen Informationen zur Impfstrategie.“ Sollten die Gemeinden tatsächlich eingebunden werden, würden sich die Fragen nach Datenschutz und Verantwortung stellen.
Wir müssen schauen, dass wir ältere Personen zur Impfung bringen. Da hat die Gemeinde den direkten Kontakt. Das ist sicher auch Teil unserer Aufgaben als Bürgermeister, mitzuhelfen.
Günther Mitterer, Bürgermeister von St. Johann im Pongau (ÖVP)
Der Gemeindebund bot Unterstützung bei der Kommunikation der Impfungen an. Salzburgs Gemeindeverband-Präsident und Stadtchef von St. Johann, Günther Mitterer (ÖVP), deutet das so: „Wir könnten unsere ältere Bevölkerung verständigen. Ob schriftlich oder über die Ärzte, wird sich zeigen.“ Er sieht die Gemeinden in der Verantwortung.
Der Lungau sei bereit, diese zu übernehmen, sagt der Ortschef von St. Michael, Manfred Sampl (ÖVP): „Gibt es einen klaren Rahmen, helfen wir gerne mit.“
Bereitschaft signalisiert auch Mittersills Bürgermeister Wolfgang Viertler: „Es muss eine gemeinsame Impf-Strategie geben. Dazu braucht es gute Abstimmung, kein Abwälzen.“
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