Drei Könige kommen!

Mutiges Trio im Wandel der Zeit

Kärnten
03.01.2021 07:00

Alljährlich entbrennen Diskussionen um die Heiligen Drei Könige: Heuer, weil sie nicht so erscheinen wie sonst, in den Vorjahren, weil oft ein Schwarzer fehlt. Was sagt die Bibel?

Magoi heißen sie im griechischen Bibeloriginal. Die Magier einer persischen Priesterkaste folgen mutig dem Stern, weshalb sie zu Sterndeutern werden.

Erst im 4. Jahrhundert wird ihre Zahl festgelegt: Drei Sterndeuter scheinen logisch, bringen sie doch mit Gold, Weihrauch und Myrrhe drei Gaben. Zu Königen werden sie erst im 6. Jahrhundert erhoben, denn wer sonst sollte so wertvolle Geschenke bringen?

Im 9. Jahrhundert bekommen sie Namen: Caspar, Melchior und Balthasar. „C+M+B“ am Türstock bedeutet aber „Christus mansionem benedicat – Christus, segne dieses Haus“. Im 14. Jahrhundert werden die drei Könige den damals bekannten Erdteilen zugeordnet: Europa, Asien, Afrika – seitdem gibt es den schwarzen Caspar.

Dargestellt sind die Heiligen Drei Könige in vielen Krippen. Eine der ältesten erhaltenen ist die Bretterkrippe von Ossiach: Um 1727 wurden die elf fast lebensgroßen Figuren von Josef Ferdinand Fromiller auf Tafeln gemalt.

Neben der Jungschar, die als Sternsinger seit 1954 für Hilfsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika sammeln, ziehen in Kärnten in pandemiefreien Jahren auch Erwachsene mit der frohen Botschaft von Haus zu Haus. Neun sogenannte Rotten, jeweils bestehend aus neun Sängern, fünf Musikern und einem Sternträger, sind in Heiligenblut in der Nacht auf 6. Jänner unterwegs. Die aus dem 16. Jahrhundert stammende Tradition fällt heuer aber Corona zum Opfer.

Zum ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert stammenden Lied gehört beim Metnitzer Kinisingen eine Art Schreittanz der Könige, die allerlei Hausrat herbeischaffen und damit für Unordnung und schmunzelnde Gesichter sorgen. Beide Bräuche sind als Immaterielles UNECO-Kulturerbe geschützt.

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