In Corona-Krise

Schulen im Visier von Internet-Kriminellen

Tirol
01.01.2021 10:00
Als wäre die Covid-19-Pandemie und die damit verbundenen Herausforderungen nicht genug: Fast über Nacht sind Bildungseinrichtungen zu einem attraktiven Ziel für Cyberkriminelle geworden. Viele Schulen wurden mit Lösegeld-Trojanern oder Angriffen auf hochsensible Schülerdaten torpediert.

„Aufgrund der dynamischen Pandemie-Entwicklung sind viele Schulen und Hochschulen nach wie vor stark auf die E-Mail-Kommunikation angewiesen, um Lehrende, Schüler und Studierende über die aktuelle Lage auf dem Laufenden zu halten. Hacker nutzen diese Situation aus“, weiß Klaus Gheri, Europachef der IT-Sicherheitsfirma Barracuda Networks mit Sitz in Innsbruck.

1000 Bildungseinrichtung betroffen
Das Unternehmen, das weltweit mehr als 150.000 Firmen betreut, hat zuletzt über 3,5 Millionen so genannter Spear-Phishing-Angriffe ausgewertet. Dabei waren über 1000 Bildungseinrichtungen Ziel der Kriminellen. „Die Studie ergab, dass Organisationen im Bildungssektor mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit Ziel von Angriffen mit einer gekaperten E-Mail-Adresse werden als andere Organisationen“, erklärt Gheri.

Besonders vorsichtig sollte man laut des Experten bei Adressen von bekannten E-Mail-Anbietern wie Gmail sein. „Sie lassen sich leicht registrieren, sind kostenlos und genießen bei Empfängern Vertrauen“, ist der Innsbrucker überzeugt. Der Analyse zufolge nutzten Cyber-Kriminelle bei 86 Prozent aller Angriffe auf den Bildungssektor Gmail-Konten. Zudem passten sie die E-Mail-Adressen mit Begriffen wie „Direktor“ oder „Schule“ an, um sie überzeugender zu gestalten.

Mit gezielten Betreffzeilen wurde versucht, ein Gefühl der Dringlichkeit zu vermitteln. „Eine beträchtliche Anzahl hat Corona als Thema missbraucht“, schildert Gheri. Auch zeitlich passten die Kriminellen ihre Angriffe an: So war in den Ferien zuletzt ein Rückgang von zehn bis 14 Prozent zu spüren.

Künstliche Intelligenz und Aufklärung wichtig
Und wie können sich Bildungseinrichtungen schützen? „Neben verstärkter Aufklärung und internen Sicherheitsrichtlinien ist eine Investition in die Technologie sinnvoll“, glaubt der Fachmann. Denn mit künstlicher Intelligenz könne man verdächtige Absender und Anfragen identifizieren.

Samuel Thurner, Kronen Zeitung

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