Mitreisende schockiert

Passagier mit Covid-19-Symptomen starb im Flugzeug

Ausland
19.12.2020 14:49

Passagiere der US-Fluggesellschaft United Airlines erheben schwere Vorwürfe gegen die Airline: Auf ihrem Flug von Orlando in Florida nach Los Angeles in Kalifornien war vor wenigen Tagen ein offenbar an Covid-19 erkrankter Mann an Bord, der mitten im Flug starb. Bei einer Notlandung in New Orleans konnte nur mehr der Tod des Reisenden festgestellt werden, der laut seiner Frau schon eine Woche vor Antritt des Fluges typische Symptome einer Corona-Infektion gezeigt hatte.

Wie der US-Fernsehsender ABC berichtet, kam es kurz nach dem Start bei dem kranken Passagier zu einem medizinischen Notfall. Noch an Bord wurden Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet. Die Boeing 737-900 mit Platz für 179 Passagiere steuerte den Flughafen in New Orleans an, damit der Mann ins Krankenhaus gebracht werden konnte. Dort konnten die Mediziner nur noch den Tod des Passagiers feststellen. Die Maschine setzte den Flug nach Los Angeles mit den übrigen Passagieren fort.

Gattin berichtete von Covid-19-Symptomen
Wie wütende Passagiere auf Twitter berichteten, erklärte die gemeinsam mit ihm reisende Ehegattin des Mannes den Ersthelfern an Bord, er habe seit über einer Woche typische Covid-19-Symptome wie Fieber, Husten und den Verlust des Geruchs- und Geschmackssinnes gezeigt. Der Mann habe schon beim Einstieg ins Flugzeug krank gewirkt, berichten auch Mitreisende.

Die Passagiere erheben Vorwürfe gegen die Airline. „Warum habt ihr nie unsere Temperatur gemessen?“, fragt eine Passagierin auf Twitter. Die Familie des Mannes fragt sie: „Wieso sind Sie nicht in ein Krankenhaus gefahren?“ Das ganze Flugzeug habe mit ansehen müssen, wie der Mann starb - inklusive verzweifelter Wiederbelebungsversuche mit Defibrillator, Herzmassage, Adrenalinspritze und Mund-zu-Mund-Beatmung.

Passagier erklärte sich in Formular für gesund
Wie die Airline mitteilte, hatte der Mann vor Flugantritt ein Formular unterschrieben, in dem er versicherte, keine Covid-19-Symptome zu verspüren. „Es scheint, als hätte der Passagier diese Voraussetzung fälschlicherweise bestätigt“, erklärte ein United-Sprecher. Die US-Gesundheitsbehörde Center for Disease Control and Prevention (CDC) hat die Passagierliste angefordert, um die Mitreisenden zu informieren, dass sie einem Infektionsrisiko ausgesetzt gewesen sein dürften.

Rettungskräfte gingen zuerst von Herzanfall aus
Laut CDC seien die Flugbegleiter zunächst von einer Herzattacke ausgegangen, daher wurde der Weiterflug gestattet. Die Flugbegleiter, die der Maschine zugeteilt waren, habe man bereits für zwei Wochen in Quarantäne geschickt, berichtet ein Sprecher der Flugbegleiter-Vereinigung Association of Flight Attendants. Er fügt hinzu: „Wir rufen Passagiere dringend dazu auf, den Covid-19-Richtlinien der Airlines zu entsprechen und zu Hause zu bleiben, wenn sie sich krank fühlen.“

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