Eine Straßensperre für eine Funkübung der Feuerwehr samt Beiwagen-Fahrt in Oberösterreich hat dem roten Julbacher Bürgermeister Johannes Plattner, der auch selbst am Steuer saß, Ärger eingebracht. Denn man hatte vergessen, diese von der Bezirkshauptmannschaft genehmigen zu lassen. Jetzt wird wegen Amtsmissbrauchs ermittelt.
Der Vorwurf: Am 4. September 2020 hatten der Bürgermeister und der Feuerwehr-Chef eigenmächtig die Nebelberger Bezirksstraße auf einer Länge von drei Kilometern gesperrt, zweimal hintereinander, in Summe etwa 30 Minuten. Jeweils waren Beiwagen-Motorräder auf der Strecke unterwegs gewesen. Vier Tage später gab’s eine anonyme Anzeige, dass diese Aktion illegal gewesen sei.
Test von Funkgeräten
„Ja, wir haben die Straße gesperrt“, sagt der Ortschef im „Krone“-Telefonat - und: „Das war eine Feuerwehr-Funkübung. Ich weiß nicht, warum mich deshalb wer anpatzt. Die Unterschrift der Anzeige war gefälscht.“ Seine Erklärung für die Sperre samt Beiwagen-Ausfahrt: „Auf der Strecke findet jedes Jahr ein Europameisterschaftsrennen statt. Die neuen Beiwagen sind mit Schaltautomaten ausgestattet, die - so sagte man uns - bei den Funkgeräten der Feuerwehr Störungen auslösen können.“
Man habe deshalb entlang der Strecke zwölf Feuerwehrleute mit Funkgeräten aufgestellt und dann seien der Bürgermeister in der ersten Maschine als Fahrer und in der zweiten der Feuerwehr-Chef als Beifahrer die Strecke rennmäßig abgefahren. „Um zu testen, ob die Funkverbindung hält.“
Aussage bei Polizei
Einmal musste er bei der Polizei Peilstein, die wegen Amtsmissbrauchs ermittelt, aussagen. Dass man die Sperre nicht gemeldet habe, „war ein Versehen und Fehler“.
Markus Schütz und Christoph Gantner, Kronen Zeitung
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