„Werde Plasma spenden“

So erklärt Markus Rogan seine irre Corona-Flucht

Sport-Mix
22.10.2020 09:44

Ex-Schwimmstar Markus Rogan hat am Donnerstag in einem Offenen Brief zu seiner überstürzten Reise vergangene Woche von Israel nach Los Angeles trotz aktiver Corona-Erkrankung Stellung genommen. „Ich habe einen groben Fehler gemacht, als ich aus Israel abgereist bin“, erklärte der 38-Jährige. „Ich möchte mich für mein Verhalten entschuldigen. Es gibt nichts zu bagatellisieren und nichts zu rechtfertigen. Ich verstehe und respektiere die Wut in diversen Medien und Foren.“

Rogan war in seiner Funktion des Mental-Coaches des Nationalteams in Israel, und da positiv auf das Coronavirus getestet worden. Statt sich wie vorgeschrieben für zwei Wochen im Land in Quarantäne zu begeben, hat er vor dem seinen Flug umgebucht und war über Deutschland an seinen Wohnort in die USA geflogen. Die Verständigung des Flughafens durch die Behörden sei zu spät gekommen. Israels Fußball-Verband erwägt nun eine Zivilklage gegen Rogan.

Der 38-jährige Wiener versucht in seinem Schreiben aber auch die Beweggründe für sein Handeln zu erläutern. „Gestattet mir zu erklären, was in mir vorgegangen ist. Ich wusste, dass die Flieger, in die ich einsteigen würde, kaum gebucht waren. Ich wollte zurück, weil meine Green-Card mittlerweile abgelaufen war. Ich musste befürchten, bei weiterer Verzögerung nicht wieder nach Amerika einreisen zu dürfen. Ich hatte und habe nach wie vor Angst, dass es nach der US-Wahl zu heftigen Unruhen kommen kann.“

Der Gedanke, zu dieser Zeit nicht bei seiner Familie und seinen beiden kleinen Söhnen zu sein, habe ihm das Herz gebrochen und das Hirn ausgeschaltet, führte der zweifache olympische Silbermedaillengewinner von Athen 2004 aus. Er habe aber nie, wie in den Medien behauptet, bei seiner Ausreise einen alten oder falschen Corona-Test vorgelegt. „Im Gegenteil, ich habe mich dem üblichen Gesundheits-Check am Flughafeneingang in Tel Aviv unterzogen.“

So sei er auf Symptome gecheckt worden, auch seine Körpertemperatur sei gemessen worden. „Ich bekam die Freigabe, ins Flugzeug zu steigen. Jeder Passagier hatte mehr als eine ganze Reihe für sich. Der Abstand zwischen Reisenden betrug stets weit mehr als zwei Meter. Ich habe immer eine Maske getragen“, ließ Rogan wissen.

Sein Verhalten sei dennoch ein Fehler gewesen. Rogan: „Ich habe gegen geltende Regeln verstoßen. Aber ich habe keine falschen Dokumente vorgelegt. Ich habe aus Angst falsch reagiert. Das tut mir fürchterlich leid. Es ist unmöglich, diesen Fehler wieder gut zu machen, aber ich werde mein Plasma voller Antikörper spenden.“

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(Bild: KMM)



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