21.10.2020 12:36 |

Für „Helden der Krise“

Kein schneller Abschluss bei Handels-KV erwartet

Die Kollektivertragsverhandlungen für die rund 418.000 Angestellten und 15.000 Lehrlinge im Einzel-, Groß- und Kfz-Handel sind am Mittwoch mit der traditionellen Forderungsübergabe in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) in Wien gestartet. Die Gespräche finden aufgrund der Corona-Krise unter schwierigen Vorzeichen statt. Wenn es in der ersten Runde zu keiner Einigung beim Handels-KV kommt, sind weitere Verhandlungstermine für den 3. und 10. November vorgesehen.

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Für WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik sind es aufgrund der größten Wirtschaftskrise seit 1945 „besonders herausfordernde Rahmenbedingungen. Wir werden uns zusammensetzen und intensiv diskutieren“, sagte der Arbeitgebervertreter in Richtung der Gewerkschafter. Einen schnellen Abschluss wie beim Metaller-KV erwartet Trefelik nicht. Es sei „kein Geschwindigkeitswettbewerb“, es gehe um „die nachhaltige Sicherung der Arbeitsplätze“.

„Haben keine überzogenen Forderungen“ für Arbeitnehmer
Arbeitnehmer-Chefverhandlerin Anita Palkovich von der GPA will „eine gute und faire Lösung für die Handelsangestellten und die Betriebe“ erreichen. Die Gewerkschaft fordert „zumindest eine Inflationsabgeltung“ zur Erhaltung der Kaufkraft, eine Corona-Mitarbeiterprämie von den wenigen Betrieben, die in den letzten Monaten gut verdient haben, und eine bessere Bewertung und Abgeltung der Arbeitsbedingungen. „Wir haben keine überzogenen Forderungen“, so die gewerkschaftliche KV-Verhandlerin.

Palkovich rechnet auch mit längeren KV-Verhandlungen. „Die Erwartungen an die Sozialpartner waren noch nie so groß und vielleicht noch nie so gegensätzlich.“

Die Corona-Krise hat die Handelsbranche höchst unterschiedlich getroffen. Während der Lebensmitteleinzelhandel, Elektronikketten, Baumärkte und Einrichtungshäuser Umsatzzuwächse verzeichneten, brachen die Erlöse im Textil-, Schuh- und Kfz-Handel massiv ein. Die Mitarbeiter des Lebensmittelhandels hielten während des Corona-Lockdowns im März und April die Versorgung in Österreich aufrecht und wurden medial als Helden bezeichnet.

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