20.10.2020 06:00 |

Wegen Corona-Regeln

Wiener Wut-Wirt: „Regierung schürt Unsicherheit“

Jede Woche neue Corona-Regeln, Verschärfungen, Hauruckaktionen - wer kennt sich da aus? Für einen der größten Wirte in Wien-Floridsdorf, Joachim Richling, ist der Bogen überspannt: „Ich brauche zehn Tage Vorlaufzeit, um neue Maßnahmen umzusetzen. Eine richtige Personal- und Warenplanung ist nicht mehr möglich.“

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Richling führt zwei Restaurants im 21. Bezirk, eines davon direkt am Floridsdorfer Bahnhof. 30 Angestellte, mehr als 200 Sitzplätze – nur wenige Tische sind besetzt. Der Umsatz ist im Tiefflug. „Ältere Menschen kommen fast gar nicht mehr. Keiner kennt sich aus, was gerade noch erlaubt ist. Die Regierung schürt Unsicherheit“, erklärt Richling.

„Wir werden reduzieren müssen“
Viele Menschen im Home-Office, weniger Pendler, dazu ständig neue Corona-Regeln. Das alles wirkt sich aufs Geschäft aus. Kellner und Köche wird der Wirt demnächst in Kurzarbeit schicken. „Wir werden reduzieren müssen.“

Anderen Betreibern ergeht es ähnlich. „Kaum ein Wirt kann noch einen Lagerstand halten und vernünftig einkaufen. Viele Lieferanten bestehen auf Barzahlung“, sagt Dietmar Schwingenschrot, Vizepräsident der Freiheitlichen Wirtschaft Wien. Es gehe um 60.000 Jobs in der Stadt.

Schon am Montag hatte Karl Mahrer, Präsident der Österreichischen Wirtschaftskammer, in der „Krone“ Kritik am Corona-Chaos geübt. In den Betrieben herrsche „Frust und Ärger, dass es keine rechtzeitigen Informationen und Diskussionen gibt“, so Mahrer.

Am Montag hat die Regierung neue Personen-Obergrenzen verkündet. Das trifft natürlich die Wirte.

Alex Schönherr, Kronen Zeitung

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