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Sind wir schuld? | Nur noch zu sechst

Sind wir schuld? Das ist echt hart. Die eindeutige Mehrheit unserer User auf krone.at beantwortet die Frage, ob sie die aktuellen Corona-Verschärfungen nachvollziehen können, mit „Nein“. Könnte es vielleicht daran liegen - so fragt sich das heute nicht nur Conny Bischofberger in ihrem Kommentar - dass einige Bestimmungen unlogisch, überstürzt oder schlicht absurd sind? Eine Familienjause zu siebt ist verboten, aber Hunderte in den Kirchen sind okay. Weihnachtsfeiern dürfen nicht mehr stattfinden, Christkindlmärkte schon. Gegen Corona-Partys sind die Behörden machtlos, aber die Gastronomen werden mit immer neuen Auflagen gequält. Die Maskenpflicht wird ausgeweitet, aber die nutzlosen Kinnschilder sind weiterhin erlaubt. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich die Corona-Stimmung dreht. „Wir“ haben es in der Hand, sagen die Politiker, ob es zu einem zweiten Lockdown kommt. Da klingt auch durch, dass „wir“ schuld sind, wenn er nicht zu verhindern ist. Wie wäre es stattdessen mit etwas Lob? Für jene Mehrheit, die sich brav an die Corona-Regeln hält. Für jene, die die Verschärfungen mittragen. Für jene, denen die Zukunft nicht egal ist?

Nur noch zu sechst. Denn das war wohl noch nicht alles, was Gesundheitsminister Rudolf Anschober in seiner mysteriösen Schublade hat. Die erwarteten Verschärfungen der Corona-Maßnahmen sind relativ moderat ausgefallen, manches war deutlich prognostiziert. Die Regierung setzt weiterhin stark auf regionale Konzepte - so bleibt noch Platz für weitere Nachbesserungen. Und seit gestern wissen wir: Im privaten Innenraum wird die Zahl sechs zur Obergrenze: Bei Veranstaltungen und Treffen dürfen maximal sechs Personen zusammen kommen, im Freien zwölf. Das gelte überall, in Restaurants, beim Yogakurs, in Tanzschulen, bei Geburtstagsfeiern und Hochzeiten, so die Regierung. Einzige Ausnahmen: Begräbnisse und berufliche Treffen. Im Klartext heißt das: Im Restaurant dürfen nur sechs Personen an einem Tisch sitzen, das Lokal darf aber durchaus voll sein. An der Yoga-Stunde im Fitnesscenter dürfen nur sechs Leute teilnehmen, an den Geräten ist freies Trainieren weiter möglich. Die Maskenpflicht wird erweitert und gilt bei allen Veranstaltungen drinnen und draußen. Im Theater und im Kino muss der Mund-Nasen-Schutz also die ganze Zeit getragen werden. Bei Events gibt es keine Speisen und Getränke mehr, bei behördlich genehmigten Aufführungen oder Sportereignissen dürfen drinnen maximal tausend Leute dabei sein, draußen 1500. All diese Maßnahmen gelten ab Freitag, dem 23. Oktober, für mindestens vier Wochen. Spätestens dann werden wir wissen was Anschober noch so in seiner Schublade hat. Schaut man auf unsere Nachbarstaaten, ist der Inhalt dann doch gar nicht mehr so mysteriös.

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