Die beiden Salzburger Paul Rieder (60) aus Maria Alm und Michaela Berger (46) aus Saalfelden waren am Donnerstagvormittag in die mit dem Schwierigkeitsgrad IV+ bewertete Tour eingestiegen. Bereits nach der ersten Seillänge passierte ihnen der tödliche Fehler, wie Martin Hautz, Chef der Alpinpolizei Kitzbühel, erhob: "Das Duo querte nach links statt nach rechts, stieg 50 Meter weiter bis auf den Pfeilkopf. Im steilen Schrofengelände wurde ein Standplatz gebaut und eine Latsche für die Sicherung verwendet. Rieder stieg voraus und rutschte aus. Den folgenden Sturz konnte die Latsche nicht halten und riss aus. Das Duo stürzte rund 140 Meter über nahezu senkrechtes Gelände ab."
Beide aktiv bei der Bergrettung
Beide Kletterer galten als äußerst erfahren und hatten auch gemeinsam schon viele Touren unternommen. Rieder war sowohl Zivil- als auch Heeresbergführer sowie einer der profiliertesten Bergretter des Pinzgaus. Beim Bundesheer versah er bei der Gebirgsjägerschule Saalfelden seinen Dienst und widmete den Großteil seiner Freizeit der freiwilligen Tätigkeit bei der Bergrettung Saalfelden. Berger war Journalistin und arbeitete für die "Pinzgauer Post".
Auch sie war aktiv bei der Bergrettung tätig – und zwar in der Ortsstelle Leogang. Im Pinzgau herrscht tiefe Trauer und Betroffenheit. Einer der Kameraden, der mit den Tränen kämpft, ist fassungslos: "Der Paul hat Dutzende Alpinisten genau aus jener Notlage gerettet, die ihn nun selbst das Leben gekostet hat…"
von Günther Krauthackl und Manuela Kappes, Tiroler Krone
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.