16.10.2020 05:57 |

Sand statt Figuren:

Klagenfurter ergaunerte mit Lego 300.000 Euro

300.000 Euro ergaunert hat ein Klagenfurter von Legosammlern weltweit. Über einen Online-Shop narrte er Kunden, indem er ihnen anstelle der Bausteine mit Spielsand gefüllte Pakete zukommen ließ. Ein Klagenfurter Polizist kam dem 23-Jährigen auf die Schliche und legte ihm das Handwerk.

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Alles begann mit einem Bagatelldelikt, das einen Schaden von 241 Euro verursacht hatte: „Ein Mann zeigte an, dass er über ein Klagenfurter Spielwaren-Geschäft Lego bestellt, aber nie bekommen hatte“, schildert Kriminalbeamter Erich Kügerl von der PI Annabichl. Er bewies damals sofort, dass er den richtigen Riecher hat, und begann, alle Internetverkäufe der Firma zu durchleuchten.

Der Inhaber, ein 23-jähriger Klagenfurter, hatte seit Sommer 2019 einen regen Handel mit Lego-Steinen geführt. Erich Kügerl: „Um das Vertrauen seiner Kunden zu gewinnen, verkaufte er anfangs echte Ware unter Listenpreis. Nach weiteren Bestellungen wurde trotz eingehender Zahlungen jedoch kein Lego mehr verschickt.“

Sogar 13 internationale Großhändler sind dem Klagenfurter aufgesessen. „Um bei den Lieferungen nach China, Tschechien oder Holland das entsprechende Gewicht der Legosteine vorzutäuschen, bestückte er seine Paletten und Pakete mit Spielsand“, erklärt der Ermittler. Selbst nachdem bereits mehrere Hinweise zum 23-Jährigen vorgelegen hatten, beteuerte der Unternehmer vehement seine Unschuld.

Er behauptete sogar, selbst von Lieferanten betrogen worden zu sein - von Sand in den Paketen wollte er nichts gewusst haben. Durch Leichtsinn hatte er jedoch einen kapitalen Fehler gemacht, der letztlich zu seiner Verhaftung führte. „Bei seinen Spielsand-Einkäufen im Baumarkt verwendete er seine Kundenkarte. Zudem stellten wir gefälschte Überweisungen auf insgesamt fünf Konten sicher.“

Zitat Icon

Einen Betrug in diesem Ausmaß mit solchen Mitteln hab’ ich in meinen 32 Jahren bei der Polizei noch nie erlebt.

Erich Kügerl

Der Schaden wird auf etwa 300.000 Euro geschätzt. Die Polizei geht jedoch davon aus, dass noch viel mehr Betrugsfälle auf das Konto des jungen Klagenfurters gehen könnten.

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