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Blaues Lager in Trümmern | Unstrahlender Gewinner

Blaues Lager in Trümmern: Es geht - jedenfalls für das blaue Lager - immer noch tiefer, wie man gestern bei den Wiener Landtags- und Gemeinderatswahlen einmal mehr sah. Noch 2015, mitten in der Flüchtlingskrise, gewann die damals von Heinz-Christian Strache angeführte Wiener FPÖ nach einem Wahlkampf, der zum Bürgermeister-Duell zwischen Strache und Häupl hochstilisiert worden war, mehr als 30 Prozent, während Titelverteidiger Häupl dann doch fast 40 Prozent erreichte. Fünf Jahre später, nach Ibiza, Spesenaffäre und dem folgenden brachialen Bruch zwischen FPÖ und Strache stürzte die FPÖ gestern unter zehn Prozent ab, während Strache mit seiner One-Man-Show, so wie es gestern vor der Auszählung der Wahlkarten aussah, den Einzug ins Rathaus versäumt und damit endgültig zur Kenntnis nehmen muss, dass seine politische Karriere, die ihn bis in Vizekanzleramt geführt hatte, in Trümmern liegt. Aus und vorbei.

Unstrahlender Gewinner. Während Michael Ludwig am Sonntag bei seinem Erstantreten ein besseres Ergebnis als sein längst legendärer Vorgänger Michael Häupl bei dessen Premiere und Finale erreicht, versuchte ÖVP-Spitzenkandidat Gernot Blümel zu jubeln. Immerhin verdoppelte er den Stimmenanteil der Türkisen. Die Volkspartei war freilich 2015 in den einstelligen Keller gerutscht. Der unstrahlende Gewinner Blümel wird die nächsten Wochen Gespräche mit dem strahlenden Gewinner Ludwig führen - und Wien dann wieder den Rücken kehren.

„Passt gut zu Wien“. Er ist - oder besser: war - vermutlich einer der meistunterschätzten Politiker Österreichs, dieser wenig knackig formulierende und gar so unaufregende Endfünfziger, den noch vor zwei Jahren wenige Wiener und fast gar keine Nicht-Wiener kannten, hat die Stadt im Sturm erobert. Nein, diese Zuschreibung trifft es nicht  - Sturm? Eroberung? Nicht Michael Ludwigs Welt! Und jetzt ist genau  dieser Mann die rote Führungsfigur. Dieser Ludwig, dem gerade bei einer großen Studie von (jungen) Wienern, die weitaus überwiegend Ludwig wählen wollten weder Führungsstärke noch Durchsetzungskraft attestiert wurden.  Dafür gilt er als besonders sympathisch und glaubwürdig. Wichtigstes Urteil der jungen Leute:  „Er passt gut zu Wien“. Kann man mehr sagen?

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