Um seinen Sohn vor strafrechtlichen Verfolgungen nach Körperverletzungen und Fahrerflucht zu schützen, zahlte ein steirischer Polizeikommandant den Opfern Geld. Der Zweck: Sie sollten die Anzeigen gegen den jungen Mann zurückziehen!
Probleme innerhalb der Familie sind einem steirischen Polizeikommandanten zum beruflichen Verhängnis geworden: Sein Sohn soll laut „Steirerkrone“-Informationen einige Male in Schlägereien und Autounfälle mit Fahrerflucht verwickelt gewesen sein. Die Opfer erstatteten Anzeige bei der Polizei - genau auf jener Dienststelle, wo der Vater als Kommandant tätig ist.
Um seinen Sohn aus dem Schlamassel zu ziehen, begab sich der Beamte allerdings selbst in den strafrechtlich relevanten Bereich. Denn um die Ermittlungen zu verhindern, bezahlte er den Opfern Geldbeträge. Dadurch erwirkte er, dass Anzeigen zurückgezogen, eingestellt oder gar nicht erstattet wurden.
Zu bedingter Haftstrafe verurteilt
Bereits Mitte September musste sich der Steirer wegen des Missbrauchs der Amtsgewalt durch Unterlassung vor dem Strafrichter in Leoben verantworten - wo er zu acht Monaten bedingter Haft verurteilt wurde. Dieses Urteil ist auch schon rechtskräftig.
Disziplinarverfahren läuft
Neben den strafrechtlichen Konsequenzen hat der Polizist, der zurzeit noch im Dienst steht, auch disziplinäre Folgen zu erwarten. „Diese können bis zur Entlassung reichen“, sagen Fritz Grundnig und Heimo Kohlbacher von der Pressestelle der Landespolizeidirektion, welche die Vorfälle bestätigen. Einige Anzeigen werden nun von einer benachbarten Dienststelle behandelt.
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