Das war wahrlich ein Bumerang: Weil sein Sohn festgenommen worden war, drohte ein Tiroler (55) der Polizei mit der Veröffentlichung eines kompromittierenden Videos und setzte ein Ultimatum. Aus diesem Grund stand der Vater nun selbst vor Gericht.
„Es war ein Blödsinn aus der Emotion heraus“, räumte der unbescholtene Angestellte ein, der zu allen Vorwürfen geständig war. Was war passiert? In der Nacht von 15. auf 16. Mai geriet der Sohn des Angeklagten in der Innsbrucker Altstadt ins Visier der Polizei. Weil sich der junge Mann wenig kooperativ verhielt, erfolgten Festnahme und eine Nacht im Polizeianhaltezentrum.
Zwei Anrufe bei Polizei
Der aufgewühlte 55-Jährige rief tags darauf bei der Polizeiinspektion Saggen an und drohte einem Beamten und später dessen Vorgesetzter: Er habe vier Zeugen und ein (tatsächlich nicht existentes) Video, das zeigen würde, wie sein Sohn mit Handschellen gefesselt im Polizeiauto liege und dabei von einem Polizisten einen Schlag in den Bauch erhalte. Auch die Worte „Ich breche dir die Hand“ seien seitens eines Beamten zu hören. Falls man die Vorwürfe gegen den Sohn nicht bis 18. Mai um 9 Uhr fallen lasse, werde er das Video den Medien zuspielen und einen Anwalt einschalten.
Versuchte Verleitung zum Amtsmissbrauch
Die Polizisten antworteten ihrerseits mit einer Anzeige gegen den 55-Jährigen. „Auf diese Weise Druck gegen Polizisten oder Verwaltungsangestellte zu erzeugen, rüttelt an Grundlagen der Gesellschaft“, betonte der Staatsanwalt. Das rechtskräftige Urteil wegen versuchter Bestimmung zum Amtsmissbrauch: 4560 Euro Geldstrafe.
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