Endlich liegt es vor, das seit Jahren ersehnte neue Ökostromgesetz. Für die steirische Biomassebranche zeichnet sich eine gute Lösung ab, die bestehenden Anlagen werden gesichert, auch ein weiterer Ausbau ist vorgesehen. Ein Thema, das die Bauern derzeit ebenso stark beschäftigt: der Kampf um Fotovoltaik-Flächen! Energiefirmen raufen sich nun um die besten Standorte.
„Zizerlweise“ wurde in den vergangenen Jahren der Fortbestand der Holz-Kraftwerke (27 in der Steiermark) gesichert, das geplante Gesetz sieht nun vor, dass alle Anlagen, unabhängig von ihrem Brennstoffnutzungsgrad, 30 Jahre lang gefördert werden können. Da ein Großteil Anfang der 2000er-Jahre errichtet wurde, gibt es nun weitere zehn Jahre Planungssicherheit.
Risiko für Betreiber steigt
Eine gravierende Neuigkeit ist das geplante Marktprämiensystem: Die Betreiber müssen ihren Strom in Zukunft selbst vermarkten. Höhere Erlöse sind möglich, aber auch das Risiko steigt, erklärt Christian Metschina, Energiereferent bei der Landwirtschaftskammer.
Was ihm im Gesetzesentwurf fehlt: Einige Betreiber von Biogasanlagen würden gerne „grünes Gas“ ins Netz einspeisen können - das hat die Bundesregierung aber nach hinten verschoben. Die Energie Steiermark hat das ebenfalls schon kritisiert.
Kampf um die besten Sonnenstrom-Flächen
Ein heißes Thema für Landwirte ist auch der Ausbau von Fotovoltaik: Derzeit versuchen laut Metschina viele Energiefirmen (zumeist jene von außerhalb der Steiermark) offensiv, landwirtschaftliche Flächen zu sichern. Angebotene Pachtverträge würden 25 und mehr Jahre laufen.
Gute Ackerböden sollen tabu sein
„Meiner Meinung nach sollten Dachflächen, brachliegende Industrie- und Verkehrsflächen sowie minderwertige Böden absoluten Vorrang haben“, sagt Metschina. „Hochwertige landwirtschaftliche Nutzungsflächen sollten ausgeschlossen sein.“ Sprich: Die besten Ackerböden sind tabu!
Es gibt das Potenzial der Doppelnutzung, etwa Gemüseanbau unter ein Sonnenstrom-Anlage. Das ist aber aufwändiger. „Wir raten jeden Landwirt, sich bei Fragen an die Kammer zu wenden“, so Metschina.
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