"Plan C" läuft

Chile: Dritter Bohrer schafft einen Meter pro Stunde

Ausland
21.09.2010 10:18
Der dritte Bohrer zur Rettung der 33 verschütteten Bergleute in Chile hat sich seit Beginn seines Einsatzes mit einer Geschwindigkeit von fast einem Meter pro Stunde fortbewegt. Das gigantische Gerät, das normalerweise bei der Ölförderung eingesetzt wird, habe in knapp 24 Stunden etwa 23 Meter geschafft, erklärte Bergbauminister Laurence Golborne am Montag. Damit bewegt sich der Bohrer ("Plan C") weitaus schneller voran als die beiden anderen Geräte ("Plan A" und "Plan B").

"Die drei Pläne laufen wie vorgesehen", sagte Golborne bei einem Pressetermin nahe der Mine San José in der Atacama-Wüste, die im August eingestürzt war und die 33 Kumpel begraben hatte.

Der dritte Bohrer, der bis in knapp 600 Meter Tiefe vordringen soll, stoppte demnach am Montag wie vorgesehen, um den bereits gebohrten Schacht zu stabilisieren. Er soll laut Golborne am Dienstag wieder gestartet werden. Mit dem Gerät, das von einer kanadischen Firma nach Chile gebracht und in zweiwöchiger Arbeit aufgebaut wurde, kann gleich in einem Zug ein Schacht mit einem Durchmesser von 60 Zentimetern gebohrt werden. Durch diesen sollen die 33 Bergleute einer nach dem anderen ans Tageslicht befördert werden. 

Ob sich die Rettung der Kumpel, die seit dem 5. August festsitzen, durch den schnellen Fortschritt beschleunigt oder weiterhin Weihnachten als voraussichtlicher Rettungs-Termin bleibt, wollte bzw. konnte Golborne nicht sagen. Mit zunehmender Tiefe sei aber eine Verlangsamung der Geschwindigkeit zu erwarten, hieß es. Optimistische Schätzungen halten dank des Öl-Bohrturms aber mittlerweile auch eine Rettung Anfang November für möglich.

Durchbruch mit schmalem Bohrschacht
Bereits am Freitag hatte einer der beiden anderen eingesetzten Bohrer früher als erwartet einen Werkraum in 630 Metern Tiefe erreicht, zu dem die Kumpel Zugang haben. Videoaufnahmen zeigten die Freude der Arbeiter angesichts des Durchbruchs (siehe Bild li.), der vor allem Wasser und Geröll in die Tiefe schickte. "Viva Chile", riefen die Männer, umarmten sich und lachten in die Kamera.

Um die Bergleute bergen zu können, muss der Bohrschacht aber noch mit ein bis zwei Bohrungen stark erweitert werden. Laut Golborne dauert dies bei optimalen Bedingungen mindestens sechs Wochen.

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