Nach Silverstone-Sieg

F1-Chef vergleicht Verstappen schon mit „Schumi“

Formel 1
10.08.2020 15:24

Red Bull hat in der Formel-1-WM wieder Hoffnung geschöpft. Der erste Saisonsieg von Max Verstappen am Sonntag in Silverstone hat bewiesen, dass auch das bisher so dominante Mercedes-Team in diesem Jahr nicht unschlagbar ist. Die Bullen kamen im Jubiläums-Grand-Prix der Königsklasse bei Hitze mit den Reifenverhältnissen deutlich besser zurecht als die schwarz lackierten Silberpfeile. Formel-1-Sportchef Ross Brawn verglich den 22-jährigen Niederländer danach sogar schon mit Rekordweltmeister Michael Schumacher.

30 Punkte fehlen Verstappen nach fünf Rennen nun auf WM-Leader Lewis Hamilton. Red Bull will dranbleiben - auch wenn das Auto noch nicht ganz das hält, was es verspricht. „Wir geben nicht auf und sehen uns nach wie vor als Herausforderer“, betonte Motorsport-Berater Helmut Marko am Montag. Lob hatte der Steirer vor allem für Verstappen parat: „Er ist in absoluter Topform und sehr positiv eingestellt. Er hat das ganze Wochenende keinen Fehler gemacht. Es ist eine richtige Freude, mit ihm zu arbeiten.“

Verstappen konnte es sich im Finish sogar leisten, über Funk Witze zu reißen. Formel-1-Sportchef Ross Brawn verglich den 22-jährigen Niederländer mit dem Rekordweltmeister. „Er erinnert mich in vielen Dingen an Michael Schumacher“, meinte der Engländer. „Er ist in der Lage, die Feinheit des Autos zu spüren und perfekt darauf zu antworten. Das Limit des Autos ist nicht das Limit von Max Verstappen.“

Noch Luft nach oben
Der Red-Bull-Bolide hat noch Luft nach oben, das weiß auch Marko. „Wir entwickeln weiter. Das Auto ist bei weitem noch nicht dort, wo wir sein wollen“, erklärte der 77-Jährige. „Die Daten aus Windkanal und CFD (Strömungssimulation) sieht man auf der Strecke noch nicht.“ Sie geben aber Zuversicht. „Wir kommen langsam hin, generell ist es positiv“, sagte Marko nach dem Silverstone-Coup. „Wir hoffen, dass wir in Barcelona wieder einen engen Kampf liefern können.“ Dort geht bereits am Sonntag der nächste WM-Lauf über die Bühne.

Die hohen Temperaturen in Silverstone gekoppelt mit der Rennabstimmung seien für Red Bull optimal gewesen, erklärte Marko. Mercedes dagegen bekundete im Rennen zum 70-Jahr-Jubiläum der Formel 1 Probleme, die Reifen schlugen Blasen. „Der erste Grund ist, dass unser Grundspeed so gut war und Mercedes gefordert war, am Limit zu fahren“, vermutete Marko. „Vorher sind sie ja nur gecruised.“ Zu vier Saisonsiegen nämlich.

Albon muss besser werden
Rätsel gibt den Bullen weiterhin der Rückstand im Zeittraining auf. Auf Pole-Position-Mann Valtteri Bottas verlor Verstappen am Samstag mehr als eine Sekunde. Marko: „Die Qualifying-Zeiten von Mercedes können wir uns immer noch nicht erklären, die täuschen etwas.“ Wichtig sei im WM-Kampf außerdem, dass Alexander Albon seine Quali-Performance verbessere. Im Rennen fuhr der Thailänder am Sonntag von Startplatz neun auf fünf - und dabei bereits annähernd gleiche Zeiten wie Verstappen. „Mit zwei Autos vorne ist es leichter“, betonte Marko.

Der Rückstand auf Mercedes sei von Strecke zu Strecke unterschiedlich. Hitze kommt Red Bull entgegen. Diese wird auch in Barcelona herrschen. In Katalonien kommen aber wieder härtere Reifenmischungen zum Einsatz, sodass Vorhersagen schwierig sind. Marko: „Es muss das Chassis optimal sein und andere Faktoren müssen stimmen, dann können wir Druck auf Mercedes machen.“

Und unter diesem Druck scheint auch der Serienweltmeister nicht frei von Problemen. Das haben die Blasen an den Reifen von Hamilton und Bottas am Sonntag deutlich bewiesen. „Jeder dachte, das wird ein Spaziergang, das wird es aber nicht“, sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff über die öffentliche Erwartungshaltung nach dem starken Saisonstart. Defizite gibt es beim Reifenmanagement und in der Strategie. Und diese aufzuarbeiten, dafür bleibt wenig Zeit.

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(Bild: KMM)



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