Franco Foda baute gegen die Burgenländer auf den deutschen Neuzugang Timo Perthel sowie auf Andreas Hölzl, der an der rechten Flanke sein Comeback gab. Bereits nach einer Viertelstunde musste der Sturm-Coach aber erneut umbauen. Sein Filius Sandro musste nach einem Pressball mit Verdacht auf eine Bänderverletzung im Knie ausgetauscht werden, für ihn kam Routinier Samir Muratovic. Der Bosnier erlebte aber wie die 10.374 Zuschauer eine spielerisch schwache Partie, die sich zumeist im Mittelfeld abspielte.
Gäste gaben sich kämpferisch
Sturm kam gegen die vom Erfolgserlebnis gegen Salzburg gestärkte Lederer-Elf nicht ins Spiel. Die einzige zählbare Torchance vor Pausenpfiff ließ Hölzl aus, der aus aussichtsreicher Position verzog (28.). Roman Kienast (45.) brachte den Ball nach einer weiten Flanke nicht unter Kontrolle. Die seit nun 14 Partien gegen Sturm erfolglosen Gäste hielten kämpferisch mit, störten den Spielaufbau der Steirer erfolgreich und deuteten in Entlastungsangriffen auch ihre Gefährlichkeit an.
Auch nach Wiederanpfiff änderte sich wenig am Geschehen. Mattersburg fand durch einen Spuller-Kopfball (50.) sogar die große Chance auf die Führung vor, Teamtorhüter Christian Gratzei war aber auf dem Posten. Eine Viertelstunde vor dem Schlusspfiff reagierte Foda mit der Hereinnahme von Haas für Hölzl - ein Zug, der sich lohnen sollte.
Späte Entscheidung
Sturmpartner Imre Szabics spielte den Ball über die Mattersburger Verteidigung "blind" auf Haas und der Routinier ließ sich die Chance in typischer Manier nicht entgehen. Dem nicht genug, glänzte der erstmals seit dem 1. Mai erfolgreiche Joker auch als Vorbereiter: Nach einem Haas-Pass gelang Bukva mit seinem dritten Saisontor die späte Entscheidung. Mattersburg prolongierte damit den schlechtesten Saisonstart seit ihrer Bundesliga-Zugehörigkeit 2002/03.
Die Meinungen zum Spiel
Franz Lederer (Trainer Mattersburg): "Wir waren ebenbürtig, wenn nicht mehr. Wir hatten mehr vom Spiel, auch Aktionen auf das gegnerische Tor. Bis zur 79. Minute hat meine Mannschaft alles perfekt gemacht. Durch Fehler ist uns dieser Punkt weggenommen worden. Wir hatten auch vorne unsere Chancen, müssen uns vor allem in der Torausbeute verbessern. Der Mannschaft muss man für die Leistung bis zur 79. Minute Lob zollen und da müssen wir weiterarbeiten."
Michael Mörz (Kapitän Mattersburg): "Wenn man die ersten 70 Minuten hernimmt, ist es eine unglückliche Niederlage. Leider haben wir kein Tor geschossen, es wäre mehr drin gewesen. Auf Mario Haas muss man besser aufpassen. Man weiß, dass er sehr schnell ist, da haben wir hinten geschlafen.
Franco Foda (Trainer Sturm): "Ich habe gewusst, dass solche Spiele sehr schwer sein können. Mattersburg ist sehr zweikampfstark. Sie stehen zu Zehnt hinten drin, wenn kein präzises Spiel gelingt, dann wird es schwer und dann kommt so eine Partie zustande. In der zweiten Spielhälfte hatten wir mehr vom Spiel und dadurch haben wir verdient gewonnen. Haas hat gezeigt, dass er noch immer sehr gefährlich ist. Vor dem Tor ist er eiskalt, das macht ihn aus. Er ist immer ein Profi durch und durch, der sich auf jedes Spiel hundertprozentig vorbereitet."
Mario Haas (Torschütze Sturm): "Es freut mich, dass ich seit langem wieder ein Tor gemacht habe. Ich glaube, ich kann zufrieden sein. Mattersburg ist hinten sehr gut gestanden. Wenn es lange 0:0 steht, ist es leicht für eine solche Mannschaft. Solche Spiele muss man einmal gewinnen. Der aktuelle Tabellenstand ist nicht aussagekräftig, dafür ist es noch zu früh."
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