Nach den Hinrichtungen 2009 und am Samstag reicht es der Tschetschenen-Community. Khuseyn Ishkanow, selbst Flüchtling und Obmann des Vereins Ichkeria: „Es war ein Auftragsmord.“ Vor der russischen Botschaft demonstrierten daher rund 20 Personen gegen Präsident Ramsan Kadyrow.
Sprengstoff bot zwar die Thematik an sich genug. Denn die tschetschenische Gemeinschaft Wiens befindet sich seit dem Mord an Regimekritiker Martin B. alias „Anzor“ in Gerasdorf in Aufruhr. Doch auch in der Vergangenheit liefen die „Demos gegen Mord an tschetschenischen Flüchtlingen in Europa“ laut Wiens Polizeisprecher Paul Eidenberger stets friedlich und mit einem Mindestmaß an polizeilicher Präsenz ab.
Aufgrund der Erfahrungen rechneten wir mit einem eher ruhigen Verlauf der Versammlung.
Wiens Polizeisprecher Paul Eidenberger
So auch am Dienstag: 20 Personen versammelten sich vor der russischen Botschaft in der Wiener Reisnerstraße. Abgesehen von Kritik an Kremlchef Wladimir Putin und Tschetscheniens Präsident Kadyrow blieb alles ruhig.
Nehammer fordert „volle Aufklärung“
In der Community fiel Martin B. immer wieder als erbitterter Gegner des gefürchteten tschetschenischen Präsidenten auf. Wohl auch deshalb vermutet Innenminister Karl Nehammer (ÖVP), dass es Hintermänner geben könnte. Er fordert die „volle Aufklärung“ der Bluttat.
Blutige Serie von Attentaten
Stefan Steinkogler und Klaus Loibnegger, Kronen Zietung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.