„Man muss es nehmen, wie es kommt“, zitierte die „Krone“ Bauer Martin Aichhorn aus Hüttschlag im Großarltal (50) im November 2019. Damals verschütteten Muren mehr als zwei Drittel seines Grundes. Sechs Monate danach sind seine Felder noch immer vom Unwetter gezeichnet. „Jetzt haben wir etwa die Hälfte geschafft“, schildert Aichhorn. Er rechnet frühestens im Herbst mit einem Abschluss der Arbeiten. „Im Sommer geht die Almsaison los, außerdem betreiben wir eine Jausenstation. Währenddessen ist für das Aufräumen keine Zeit“, erklärt der 50-Jährige. Er geht grob von einem Schaden von 220.000 Euro aus. Ein Damm soll in Zukunft Murenabgänge wie im vergangenen Jahr verhindern.
Aufgrund der Coronakrise bangt Aichhorn um die Umsätze seiner Alm. „Wir sind das Tal der Almen. Wir leben vom Tourismus“, erklärt er. „Natürlich macht man sich Sorgen um die eigene Existenz“, stimmt sein Grundstücksnachbar Rupert Gruber (34) zu. Nach den Schäden durch das Unwetter habe ihn die Krise erneut getroffen. „Wegen der Pandemie fehlen mir die Abnehmer für Milch und Kühe“, sagt der 34-Jährige.
Gedanken in der Krise kreisen um Überleben
Für den Katastrophenfonds müsse er die Schadenssumme vorstrecken, betont Gruber. Einkünfte aus der Landwirtschaft seien also überlebensnotwendig. Nur die Öffnung der Gastronomie und der Grenzen gebe Hoffnung. Dass seit Mai ein neuer Wolf durch den Pongau zieht, beunruhigt ihn zusätzlich: „Ein Wolf ist für uns der Horror. Es kommt also einiges zusammen heuer.“
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