Unwetter-Chaos

Schwere Gewitter mit starkem Regen und Airport-Sperre

Wien
14.08.2010 12:25
Schwere Gewitter mit enormen Regenmengen sind in der Nacht auf Samstag über den Osten Österreichs gezogen. Zahlreiche Blitze gingen nieder, Starkregen und Sturmböen mit Spitzenwerten von 60 km/h behinderten den Straßenverkehr. In Wien stand der öffentliche Verkehr für rund eine halbe Stunde still. Der Flughafen Wien musste ebenfalls vorübergehend gesperrt werden.

In Wien lagen Äste quer über Fahrbahnen oder Gleise, zahlreiche Unterführungen waren überflutet. Ab 22.30 Uhr stellten die Wiener Linien deshalb den Verkehr ein. Alle Busse, Züge, Straßenbahnen und U-Bahnen mussten in der jeweils nächsten Station haltmachen und die Unwetter abwarten. Nach etwa 30 Minuten Unterbrechung konnten die ersten Fahrzeuge den Betrieb wieder aufnehmen. Bis Betriebsschluss hatte sich die Lage allmählich wieder normalisiert. Nur vereinzelt ist es noch zu Verzögerungen gekommen.

17 Flüge umgeleitet
Auch der Flughafen Wien war etwa eine Stunde wegen des Unwetters gesperrt. Das traf vor allem die Austrian Airlines, die 17 Flüge vorwiegend nach Linz, aber auch nach Graz umleiten mussten, wie ein Sprecher sagte. Die Kurse landeten in der Folge mit eineinhalb bis zwei Stunden Verspätung - und den Passagieren - in Schwechat. Verzögerungen bis zu zweieinhalb Stunden habe es auch bei drei Abflügen gegeben. Durch das Unwetter im Osten kam es am Linzer Flughafen vorübergehend zu Hochbetrieb: Es landeten wegen der Umleitungen elf Maschinen im Zwei-Minuten-Takt.

Extrem viele Blitze laut ZAMG

Rund 10.000 Blitze gab es im Osten Österreichs, berichtete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), auffallend war vor allem der hohe Anteil der Erdblitze. "Es war ein mächtiger Gewitterkomplex, der aus Südosten kam und vor allem das Burgenland, das südliche Niederösterreich und Wien traf", teilte eine ZAMG-Mitarbeiterin mit. Es habe sich zwar einige Stunden zuvor bereits abgezeichnet, dass sich etwas Großes zusammenbraut. "Dass es so heftig wird, konnte man sich nicht erwarten." Ein Gewitter, das Freitagmittag über Wien niederging, führte dem Unwetterkomplex in diesem Fall weitere feuchte Energie zu und machte ihn noch kräftiger.

Weniger spektakulär sah die ZAMG die Regenmengen: 60 Liter pro Quadratmeter waren es in Gumpoldskirchen, 47 in Wien-Unterlaa und 43 in Eisenstadt. Auch die Sturmböen hielten sich laut ZAMG eher in Grenzen - die Florianijünger wurden dennoch in der Nacht ordentlich auf Trab gehalten.

Feuerwehren im Dauereinsatz

Die Wiener Feuerwehr kam mit ihren Einsätzen nicht nach. "Es ist die Hölle los", sagte ein Sprecher.  Die Florianijünger hatten rund 400 Einsätze zusätzlich zum normalen Geschäft zu absolvieren, auch die Kanalarbeiter mussten Schwerstarbeit verrichten. Hauptbetroffen waren die südlichen Bezirke Simmering, Favoriten und Meidling. Verletzte gab es nicht.

Vor allem überflutete Keller und Unterführungen mussten die Einsatzkräfte auspumpen. So war der Altmannsdorfer Ast überflutet und vorübergehend gesperrt. Erst Samstag früh gab es laut ÖAMTC keine Behinderungen mehr. Auch am Schöpfwerk gab es viel zu tun. Neben den Abpumparbeiten kümmerten sich die Feuerwehrleute auch um umgestürzte Plakatwände. In der Simmeringer Schmidgunstgasse wurde ein Haus abgedeckt. Das Dach beschädigte drei Pkw, Personen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden.

Unwetter noch nicht überstanden

Die Gewittergefahr dürfte das gesamte Wochenende über ein Begleiter bleiben. Neben zwischenzeitlichem Sonnenschein kann es immer wieder zu Regenschauern kommen.

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