Hohe Hilfsbereitschaft

Die Steirer halten in der Corona-Krise zusammen

Steiermark
22.03.2020 09:43

Ein Land rückt zusammen: Ob Betriebe, Gemeinden oder Privatpersonen - von Bad Aussee bis Bad Radkersburg öffnen viele ihre Herzen. Die erwähnten Beispiele stehen für alle tollen Initiativen im Land!

Gastronomie/Hotellerie: Viele Hotelbetreiber wurden von den Corona-Maßnahmen kalt erwischt. „Wir hatten zwei Kühlhäuser voll mit verderblicher Ware“, erzählt Christian Steiner vom Pichlmayrgut (Schladming). Tonnen von Lebensmitteln wären allein in seinen Betrieben im Müll gelandet. Kurzerhand hat man deshalb einen Gratis-Abholmarkt im Hotelhof veranstaltet. „Wir haben nie mit so einem Zulauf gerechnet - toll, dass alles weggegangen ist.“

In Graz wird die Gastrofamilie Grossauer ab Montag 100 Essen pro Woche spenden. Einrichtungen wie die Caritas oder Spitäler sollen sich unter office@grossauer.co.at melden.

Mitarbeiter der Aiola-Gruppe stellen sich ebenfalls in den Dienst der guten Sache und kaufen für ältere Mitmenschen ein - dazu hat das Unternehmen der Stadt angeboten, seinen Imbisswagen dort aufzustellen, wo er gebraucht wird, und gratis auszukochen.

Und Haubenkoch Alexander Posch (Vinea in Ehrenhausen) will für den Vinzi-Bus kochen. Aktuell müssen dazu aber noch ein paar Dinge abgeklärt werden.

Gemeinden: Quer durch alle Kommunen sind in kurzer Zeit Hilfsangebote aus dem Boden gestampft werden. Beispielhaft sei das tolle Angebot in Hart erwähnt: Es gibt ein Einkaufsservice, die Bibliothek liefert ein Bücher-Sackerl vors Haus, ein Gassi-Service wird ebenso angeboten wie ein Lieferdienst der lokalen Apotheke.

Im Südosten lässt die Aktion „Tieschen hört zu“ aufhorchen: Vier psychologisch geschulte Gemeindebürgerinnen stehen für aufmunternde Telefongespräche zur Verfügung. Um für Abwechslung im Alltag zu sorgen, hat die Gemeinde laut Bürgermeister Martin Weber alte Luftaufnahmen ausgegraben und wird sie nach und nach veröffentlichen.

Private Initiativen Eine Welle der Hilfsbereitschaft gibt es auch bei Privaten. In Eisenerz etwa, wo viele ältere Menschen leben, hat Christian Klettner mit Mitstreitern ein Lebensmittelservice aufgebaut. „Wir hatten schon mehr als 60 Anrufe und Bestellungen.“ Insgesamt sei der Zusammenhalt in der Gemeinde riesig.

In Mürzzuschlag geht die Landjugend für ältere und kranke Menschen einkaufen und sorgt für eine kontaktlose Übergabe. „Alle sind bisher begeistert“, berichtet Verena Rinnhofer.

Helfer brauchen langen Atem
So manche Helfer hätten schon gerne noch mehr Aufträge erledigt. Doch Experten sind sich sicher: Je länger die Krise dauert, desto stärker werden all die Initiativen gebraucht werden.

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