Folge der Corona-Krise

Luftverschmutzung in Norditalien zurückgegangen

Wissenschaft
17.03.2020 07:43

Die teilweise drastischen Maßnahmen zur Eindämmung des gefährlichen Coronavirus SARS-CoV-2 haben im Norden von Italien wohl zumindest teilweise zu einem Rückgang der Luftschadstoffe geführt. Satellitenbildern, die die Europäische Weltraumorganisation ESA kürzlich veröffentlicht hat, zeigen eindrucksvoll, dass etwa die Emission von Stickstoffdioxid dort deutlich abgenommen hat (siehe Video oben).

Das geht aus Daten hervor, die der Wächtersatellit „Sentinel-5P“, mit dem die Luftverschmutzung gemessen wird, zur Erde gefunkt hat. Sein Herzstück ist ein Hightech-Instrument namens TROPOMI (TROPOspheric Monitoring Instrument).

Mit diesem Spektrometer, das im ultravioletten und sichtbaren Bereich sowie in einigen Infrarot-Wellenlängenbereichen misst, können fast alle wichtigen Gase im Zusammenhang mit Luftqualität und Klimawandel, wie Stickstoffoxid, Ozon, Formaldehyd, Schwefeldioxid, Methan, Kohlenmonoxid sowie Feinstaub (Aerosole), erfasst werden.

Weniger Schadstoff über Norditalien gemessen
Die zwischen Anfang Jänner und 11. März gemessenen Werte würden einen deutlichen Rückgang bei den Stickstoffdioxidemissionen (rote Flächen bedeuten hohe Werte) über der Poebene in Norditalien zeigen, berichtet der österreichische Forscher Claus Zehner, der Missionsleiter des 2017 gestarteten „Sentinel-5P“-Satelliten ist.

„Obwohl es aufgrund der Wolkendecke und des wechselnden Wetters zu geringfügigen Abweichungen bei den übermittelten Daten kommen kann, sind wir überzeugt, dass die sichtbare Reduzierung der Emissionen mit der Sperrung in Italien zusammenfällt, die weniger Verkehr und industrielle Aktivitäten verursacht“, wird Zehner auf der ESA-Website zitiert. Ursache sei höchstwahrscheinlich das weitgehende Erliegen von Wirtschaft und Verkehr in dieser Region, was zur Folge habe, dass die Schadstoffwerte sinken, so der Wissenschaftler. 

NASA beobachtete ähnliches Phänomen in China
Auch in China, wo die Coronavirus Seuche ihren Ausgang genommen hat, haben Maßnahmen zur Eindämmung des Erregers zumindest teilweise zu einem Rückgang der Luftverschmutzung geführt. Das geht aus Bildern (siehe oben) hervor, die die US-Raumfahrtbehörde NASA vor Kurzem veröffentlicht hat - krone.at berichtete.

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