In fünf Tagen

Coronavirus: Bereits 27.000 Italiener angezeigt

Ausland
16.03.2020 18:08

Die italienischen Behörden kontrollieren streng die Einhaltung der Vorschriften zur Eindämmung der Coronavirus-Epidemie. In fünf Tagen wurden 27.000 Personen wegen Verstößen gegen die Quarantäne-Vorschriften angezeigt. Insgesamt wurden 665.480 Personen kontrolliert, teilte das italienische Innenministerium am Montag mit. 1102 Shopinhaber wurden angezeigt, weil ihre Geschäfte trotz der Quarantäne offen waren.

Wer sich nicht an die Vorschriften hält, verletzt Paragraf 650 des Strafgesetzbuches, der Missachtung von Behördenverordnungen ahndet. Dabei drohen drei Monate Haft oder eine Geldstrafe von bis zu 206 Euro. In der Quarantäne dürfen Italiener nur aus beruflichen oder dringenden Gründen auf die Straßen, oder um kurze Einkäufe zu erledigen. Sie können dabei von der Polizei kontrolliert werden.

10 Milliarden Euro für Wirtschaft
Die Regierung von Italiens Premier Giuseppe Conte ergreift indes erste Maßnahmen zugunsten von Berufskategorien, die von der Coronavirus-Epidemie besonders belastet sind. Zehn Milliarden Euro sollen Familien und Arbeitnehmern dienen, die unter Kurzarbeit gestellt werden müssen. Auch Unternehmer mit weniger als fünf Mitarbeitern soll geholfen werden.

Selbstständige sollen einen monatlichen Bonus von 600 Euro erhalten. Vorgesehen ist die Aussetzung der Zahlung von Lohnnebenkosten sowie der Mehrwertsteuer IVA. Geplant sind Stützungsmaßnahmen zugunsten verschiedener Wirtschaftsbereiche, darunter des Warentransports.

30 Prozent der weltweiten Todesfälle in Italien
Rund 30 Prozent der weltweit auf das Coronavirus zurückgeführten Todesfälle sind in Italien registriert worden. Die 1809 bisher gemeldeten Toten machen 29,5 Prozent aller weltweit verzeichneten Fälle aus, geht aus Angaben des auf Infektionskrankheiten spezialisierten römischen Krankenhauses „Spallanzani“ hervor. 52,3 Prozent der Todesopfer wurden in China gemeldet. Zehn Prozent der Toten gab es im Iran und 2,2 Prozent in Spanien, geht aus Angaben des „European Centre for Disease Prevention and Control“ sowie des Zivilschutzes hervor.

Die Lombardei ist Italiens am stärksten betroffene Region. Der Präsident der Lombardei, Attilio Fontana, zeigte sich überzeugt, dass mit der Heimisolierung die Zahl der Infektionsfälle zurückgehen werde. Die Zahl der neuen Infektionsfälle wachse nicht mehr auf exponentielle Weise. Man müsse jedoch noch einige Tage abwarten, um zu sehen, ob die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen zu Resultaten führen. Die Lombardei bemüht sich um die Einrichtung eines neuen Krankenhauses auf einem ehemaligen Mailänder Messegelände.

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