Razzia in Kindergarten

Chicago: Frau vor Augen der Kinder verhaftet

Ausland
06.11.2025 07:13

Einen gehörigen Schock erlebten Kinder, deren Eltern und Betreuerinnen einer Kindertagesstätte in den USA. Am Mittwoch stürmten Beamte der Einwanderungsbehörde ICE die Einrichtung und nahmen eine Frau fest, die laut unbestätigten Angaben eine Erzieherin sein soll. Der Vorfall in einem Wohnviertel Chicagos löste Panik bei Mitarbeitern und Eltern von Säuglingen, Kleinkindern und Vorschulkindern aus.

Der demokratische Kongressabgeordnete Mike Quigley erklärte, die ICE-Agenten hätten die Erzieherin vor den Augen der Kinder ergriffen. Der Lokalsender WGN-TV zeigte Aufnahmen, auf denen zu sehen ist, wie zwei Männer, einer davon mit einer Sturmhaube, eine schreiende Frau aus der Kita zerrten. Die Männer tragen Westen mit der Aufschrift „Polizei“. Weitere Markierungen sind nicht zu sehen. Auf den Aufnahmen ist zu hören, dass die Frau auf Spanisch sagt, sie habe „Papiere“. Es soll sich um eine Erzieherin aus Kolumbien handeln.

Ministerium widerspricht: „Frau flüchtete in Tagesstätte“
Eine Sprecherin des Heimatschutzministeriums teilte der Nachrichtenagentur Reuters mit, ICE-Mitarbeiter hätten eine kolumbianische Frau und einen Mann verfolgt, die vor einer „gezielten Verkehrskontrolle“ in den Eingangsbereich des Kindergartens geflohen seien. Das Ministerium widersprach allerdings der Darstellung, wonach es sich um eine Erzieherin gehandelt haben soll. Die Frau und ihr Begleiter hätten sich in dem Kindergarten „verschanzen wollen“. „Wir führen keine Razzien in Kindergärten und Schulen durch“, versicherte das Department of Homeland Security und beklagte „ungenaue und falsche Berichte“ in den Medien.

Groß war der Schock bei zahlreichen Eltern, deren Kinder die Einrichtung in Chicago besuchen.
Groß war der Schock bei zahlreichen Eltern, deren Kinder die Einrichtung in Chicago besuchen.(Bild: AP/Erin Hooley)

Die Razzia vor dem Kindergarten ist Teil eines verschärften Vorgehens gegen Einwanderer in Chicago, das von US-Präsident Donald Trump angeordnet wurde. Erklärtes Ziel ist die Verfolgung gefährlicher Krimineller ohne Aufenthaltsrecht in den USA. Unter den Festgenommenen sollen aber auch US-Staatsangehörige sein und Menschen ohne Vorstrafen.

Trump fordert noch härteres Vorgehen der Behörde
Trump hatte zuletzt ein noch härteres Vorgehen gegen illegale Einwanderer gefordert. In einem am Sonntag veröffentlichten Interview mit dem Sender CBS antwortete der Republikaner auf die Frage, ob die Einsätze der Einwanderungsbehörde zu weit gegangen seien: „Ich denke, sie sind nicht weit genug gegangen.“

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