Was wird aus der stark frequentierten Mautstation Schönberg auf der Tiroler Brennerautobahn (A13)? Stichwort: Neubaupläne. Weil viele Mythen herumgeistern, hat die „Krone“ recherchiert. Die Asfinag hat mehrere Standorte geprüft. Fazit: Es gibt keine Alternative zum bestehenden.
Von wegen „Geheimakte Mautstelle Schönberg“. Auf den Vorwurf der oppositionellen Liste Fritz, es würde keine Informationen rund um die Mautstation geben, stellt nun auf „Krone“-Nachfrage Verkehrslandesrat René Zumtobel (SPÖ) vor der Ausschusssitzung am Donnerstag klar: „Die Verlegung der Hauptmautstelle Schönberg wurde im Rahmen einer umfassenden Machbarkeitsstudie geprüft. Dabei wurden sechs mögliche Alternativstandorte entlang der A13 Brennerautobahn untersucht. Beginnend vom Bereich Europabrücke bis nach Gries am Brenner.“
Die Untersuchung der Standorte erfolgte unter Berücksichtigung zahlreicher technischer, infrastruktureller und umweltbezogener Kriterien – die da sind:
Es ist mir wichtig, dass das Land und insbesondere die Standortgemeinde Schönberg in die weiteren Planungen der Asfinag eingebunden werden.

Verkehrslandesrat René Zumtobel (SPÖ)
Bild: Birbaumer Christof
Standort wird modernisiert
„Das Ergebnis ist, dass keiner dieser Standorte infrage kommt. Gründe wie etwa die Absiedelung bestehender Betriebe, Raststationen oder Tankstellen, Lkw-Kettenanlegeplatz oder die Nähe zu Naturschutzgebieten oder Siedlungsbereichen sprechen gegen diese Alternativstandorte. Darüber hinaus wäre die eigentliche Errichtung an anderen Standorten kritisch in der Bauphase aufgrund des Verkehrsaufkommens bzw. bestehen hohe Risiken für die notwendigen Genehmigungen. Aus diesem Grund erfolgt die Modernisierung des bestehenden Standorts“, zitiert Zumtobel aus dem aktuellen Asfinag-Bericht.
Und wie geht es nun weiter? Die Hauptmautstelle Schönberg ist seit den 1960er Jahren in Betrieb und muss daher unbedingt saniert werden. Die Asfinag sieht vor allem bei der schadhaften Dachkonstruktion, aber auch bei den Anforderungen und Erfordernissen der Verkehrssicherheit, des Fahrkomforts sowie bei der Arbeitssicherheit Handlungsbedarf.
Weniger Stau und Lärm
Darüber hinaus setze die Asfinag im Zuge der Modernisierung sämtliche Maßnahmen um, damit alle Mauttechnologien und Möglichkeiten auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden. Konkret bedeutet dies laut Asfinag, dass die Digitalisierung der Durchfahrten deutlich intensiviert wird und schrankenlose Maut-Durchfahrten vorgesehen werden. Dadurch wird möglichst viel Verkehr ohne Stop-and-Go und somit mit deutlich geringeren Belastungen für die Anrainerinnen und Anrainer durch die Mautstelle geführt.
Wartezeiten sowie Umwelt- und Lärmbelastungen werden deutlich reduziert. Es erfolgt kein Ausbau der Mautstelle – im Gegenteil: Die Anzahl der Spuren wird reduziert. Dafür werden jedoch die bestehenden Spuren verbreitert, um den Anforderungen der breiteren Fahrzeuge von heute sowie einer verbesserten und komfortableren Durchfahrt Rechnung zu tragen.
70 Prozent der Abfertigungen sind bereits automatisiert
Schon jetzt gibt es einen Automatisierungsgrad von 70 Prozent. An reisestarken Wochenenden müssen aber immer noch knapp 50 Prozent der Fahrzeuge manuell abgefertigt werden. Die aktuellen Planungen der Mautstelle orientieren sich laut Asfinag somit vollständig an die Anforderungen an Verkehrssicherheit, Arbeitssicherheit, Verfügbarkeit speziell bei reisestarken Tagen, den modernen Entwicklungen der Technologie sowie dem Schutz der Anrainerinnen und Anrainer.
Eine Redimensionierung ist kontraproduktiv. Der Lärmschutz wird aber ausgebaut. „Es ist mir wichtig, dass das Land und insbesondere die Standortgemeinde Schönberg in die weiteren Planungen der Asfinag eingebunden werden. Es braucht bei diesem Projekt klare Informationen und offene Kommunikation für die Bevölkerung vor Ort“, sagt LR René Zumtobel abschließend.
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