Die Grenzkontrollen von Vorarlberg in die Schweiz beginnen in der Nacht von Freitag auf Samstag, 0 Uhr. In einem ersten Schritt würden die Kontrollen „in mobiler und sporadischer Form“ durchgeführt, erklärte Vorarlbergs Sicherheitslandesrat Christian Gantner (ÖVP) in einer Pressekonferenz am Freitagabend. Die Ausgestaltung der Grenzkontrollen im Detail sei in Ausarbeitung, so Gantner.
Ab nächstem Mittwoch, 0 Uhr, bleiben laut Gantner die kleinen der 14 Grenzübergänge in die Schweiz und nach Liechtenstein geschlossen, die mittelgroßen werden über Nacht gesperrt. Von besonderem Interesse wird die Kontrolle der vier großen Übergänge in die Schweiz, nämlich Höchst-St. Margrethen, Lustenau-Au, Hohenems-Diepoldsau und Mäder-Krießern, sowie nach Liechtenstein (Feldkirch-Schaanwald) sein.
Video: Polizeikontrollen am Eingang des Paznauntals
Lösungen für Pendler soll es geben
Sowohl Gantner als auch Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) betonten, dass es für die knapp 16.000 Vorarlberger Pendler eine Lösung geben werde, wie sie die Grenze in beide Richtungen ohne größere Behinderungen passieren können. „Das wurde uns vonseiten des Bundes zugesichert“, sagte Wallner. Die Grenzkontrollen sollen vorerst eine Woche lang durchgeführt werden, eine Lagebewertung werde zeigen, ob der Zeitraum verlängert werden müsse. Der Warenverkehr laufe uneingeschränkt weiter, unterstrich Gantner.
Laut Mobilitätslandesrat Johannes Rauch (Grüne) wurden die internationalen Zugverbindungen zwischen Österreich und der Schweiz bereits eingestellt. Die Regelungen für den Fernverkehr würden noch geklärt. Auch die Flugverbindungen zwischen den beiden Alpenländern wurden auf Eis gelegt.
Operationen werden verschoben
Für den Gesundheitsbereich erklärte Landesrätin Martina Rüscher (ÖVP), dass von den in den Vorarlberger Krankenhäusern geplanten Operationen ab Montag nur noch jene durchgeführt würden, die „zwingend notwendig“ seien. Dasselbe gelte für alle Ambulanztermine. Die Kapazität zur Durchführung von Coronavirus-Tests sei auf 50 verdoppelt worden und könnte bei Bedarf weiter gesteigert werden.
Landeshauptmann bat einmal mehr um Verständnis für die Maßnahmen, die „starke Einschnitte in den Lebensalltag bringen“. Er verwies aber auch auf die „dramatische Entwicklung“ in Tirol und in der Schweiz, „das Virus ist mehr als angekommen“, so Wallner. Auch in Vorarlberg war die Zahl der Infizierten am Freitagabend auf 26 angestiegen, nach 16 am Donnerstagabend. Die Ausbreitung des Virus einzudämmen sei bisher nicht gelungen, deshalb müsse man nun zu noch stärkeren Maßnahmen greifen.
Gleichzeitig betonte Wallner, dass die wesentlichen Versorgungssysteme in Vorarlberg gesichert seien. Es könne sich jeder darauf verlassen, dass die Lebensmittelversorgung funktioniere. „Machen Sie sich keine Sorgen“, sagte er an die Bevölkerung gewandt.
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