Spur hinterlassen

Kriminalbeamte lüften Rätsel um “Polo-Killer”

Kärnten
23.07.2010 17:05
Brutal ermordet, abgelegt und angezündet: Die neuen Spekulationen über einen möglichen Serienkiller haben den "Mafia-Mord" von Völkermarkt im Jahr 2008 wieder in den Mittelpunkt gerückt. Jetzt lüften die Kärntner Ermittler das Rätsel um den geheimnisvollen Namen, den sie dem bestialische Täter gegeben haben.

"Wir jagen den Polo-Killer", gaben sich die Ermittler des Landeskriminalamtes Kärnten im Februar dieses Jahres kryptisch. Denn nur der Täter, der im Oktober 2008 eine unbekannte Frau im Stadtwald von Völkermarkt erschossen und angezündet hatte, würde verstehen, was die Beamten mit diesem Namen meinen.

Beim Reversieren Baumstumpf gerammt
Fünf Monate später ist das Rätsel um den "Polo-Killer" nun gelüftet, es gibt Hoffnung, ihn zu fassen! Zwar hatte der Gesuchte die Tat penibel geplant und ausgeführt, nachdem die tödlichen Schüsse im Stadtwald fielen, machte er aber einen vielleicht entscheidenden Fehler: Beim Reversieren baute der Mörder einen Unfall und rammte mit seinem Auto einen Baumstumpf.

Dabei brach ein Teil des Unterbodenschutzes ab, der die Ermittler auf die Spur brachte. "Wir haben das Autoteil genau analysiert und zuordnen können. Der Mörder war mit einem VW Polo Diesel der vorletzten Generation unterwegs", erklärt Manfred Dörfler vom Landeskriminalamt.

"Es passt nicht alles zusammen"
Es gibt zwar Gemeinsamkeiten mit den anderen vier Mordfällen in Österreich, ob für die Taten aber wirklich ein und derselbe Täter verantwortlich ist, bleibt unklar. "Es passt nicht alles zusammen. Viele kleine Fragen gilt es noch zu klären", sagt dazu Johann Reiter, Ermittlungsleiter im Kriminalamt Kärnten. Die Beamten sind nach wie vor davon überzeugt, dass der Kärntner Täter in Italien zu suchen wäre: Munition und die Anzünder, mit denen die Frau in Brand gesetzt wurde, stammen von dort.

Die Landeskriminalämter von Niederösterreich, Wien und dem Burgenland, sowie das Bundeskriminalamt ziehen bei den Mordermittlungen nun an einem Strang – eine Arbeitsgemeinschaft wird gegründet. Durch die engere Vernetzung und ständigen Informationsaustausch sollen die ähnlich gelagerten Fälle geklärt werden. Eine Sonderkommission, wie jüngst angedacht, wird es jedoch nicht geben.

von Thomas Leitner und Hannes Wallner, "Kärntner Krone"

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