Fans massiv enttäuscht

„Warcraft 3 Reforged“-Shitstorm: Das sagt Blizzard

Digital
04.02.2020 15:41

Es hätte so schön sein können: Mit „Warcraft 3 Reforged“ hat der Spieleentwickler Blizzard vor wenigen Tagen, so das ursprüngliche Versprechen, einen der großen Klassiker der Echtzeitstrategie aus dem Jahr 2002 in moderner Optik zurückgebracht. Doch die Spieler toben, überziehen das Remake im Netz mit Negativwertungen und schimpfen teils wüst über die aus ihrer Sicht gebrochenen Versprechen, die die Entwickler gemacht haben. Die Lage ist so prekär, dass sich Blizzard nun zu einer offiziellen Stellungnahme genötigt sah.

Die Erwartungen an „Warcraft 3 Reforged“ waren hoch - auch, weil Blizzard sie zuvor entsprechend geschürt hatte. Da wurden auf Messen Videos gezeigt, die eine cineastische Neuinszenierung der Kampagne nahelegten und massive grafische Verbesserungen angekündigt. In der finalen Version des Spiels ist davon allerdings nun wenig übrig.

Heftige Kritik an Grafik, Inszenierung und AGB
Zwar loben die Spieler einhellig die überarbeiteten Figuren, an allem anderen lassen sie aber kein gutes Haar. Drakonische Nutzungsbedingungen, die Modder an die kurze Leine nehmen, eine von vielen als unnötig empfundene neue Vertonung und die letztlich nicht ansatzweise so prachtvolle Grafik, wie zuvor auf Messen präsentiert, haben einen Shitstorm über die Entwickler hereinbrechen lassen, der auch Tage nach dem Release noch immer nicht abgeebbt ist.

Die Rechnung präsentieren die Spieler Blizzard unter anderem auf der Bewertungs-Plattform „Metacritic“. Dort hat „Warcraft 3 Reforged“ mit 0,5 von zehn möglichen Punkten eine der niedrigsten Nutzerwertungen erhalten, die dort jemals zustande kamen. Und auch die Kritiker sind nicht besonders beeindruckt von der Neuinterpretation des Klassikers, geben im Schnitt nur 61 von 100 möglichen Punkten. Zum Vergleich: Das Original erhielt einst 92 von 100 Kritikerpunkten und 9,2 von 10 möglichen Nutzerpunkten.

Blizzard setzte offizielles Statement ab
Die Stimmung ist einige Tage nach Veröffentlichung so schlecht, dass sich Blizzard zu einer Stellungnahme genötigt sah. Darin dankt man den Fans für ihr Feedback, entschuldigt sich bei enttäuschten Spielern und gelobt Besserung. Grafikprobleme will man per Patch in den Griff kriegen, die Zwischensequenzen habe man letztlich bewusst nicht cineastischer inszeniert, damit das Spielerlebnis nah am Original bleibe, beteuert Blizzard darin. Auch für Serverprobleme, über die Online-Spieler zum Start geklagt hatten, entschuldigt man sich.

Offen bleibt in der Stellungnahme, warum man mit Demos auf Messen zuerst Erwartungen schürte, die man später nicht halten konnte und wie man sich der AGB-Problematik annehmen will, die viele Modder kritisiert hatten. Da ist es kein Wunder, dass Blizzards Reaktion den „Warcraft 3 Reforged“-Shitstorm nicht zum Erliegen gebracht hat. Im Gegenteil: Unter den Reaktionen auf die Stellungnahme findet sich kaum eine, die mit Blizzards Statement zufrieden ist. Viele werfen dem Unternehmen, das einst dafür bekannt war, Spiele erst dann zu veröffentlichen, wenn sie wirklich perfekt sind, nun vor, den schnellen Profit über den Spielspaß der Kundschaft zu stellen.

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