Die Niederländer werden sich über Cruyffs Worte zwar ärgern, sich aber nicht aus der Fassung bringen lassen und fiebern dem Endspiel am Sonntag in Johannesburg entgegen. "Ich habe vor kurzem noch ein großes Finale verloren. Das passiert mir nicht noch einmal", versprach Arjen Robben. Anders als nach dem Champions-League-Duell mit Inter Mailand will der Bayern-Star am Ende einer großen Saison nicht wieder mit leeren Händen dastehen.
Zusammen mit allen Mannschaftskollegen hatte Robben das 0:1 der Deutschen gegen Spanien am Mittwoch im Hotel vor dem Fernseher verfolgt. Der sehnlichste Wunsch der fünf Bundesliga-Profis im Kader der "Elftal" ging in Durban nicht Erfüllung. Liebend gern hätten sich die Holländer vom 74er-Trauma befreit, als das Team um Cruyff das Finale gegen den damaligen WM-Gastgeber unglücklich verlor.
Großer Respekt vor Spanien
Trainer Bert van Marwijk hat vor Spanien großen Respekt: "Es wird ein schönes, aber schweres Finale. Spanien und der FC Barcelona sind für mich auch das Vorbild dafür, wie ich die niederländische Mannschaft gerne spielen sehe." Nach zwei verlorenen Endspielen 1974 und 1978 greifen die Niederländer erstmals nach 32 Jahren wieder nach den Sternen. 25 Spiele ohne Niederlage und sechs WM-Siege in Serie sorgen für reichlich Rückenwind. "Komm nur, Spanien", titelte "De Telegraaf" am Donnerstag voller Zuversicht. Eine höhere Wertschätzung vor der Spielkultur des Gegners brachte das "Algemeen Dagblad" zum Ausdruck: "Wie Barcelona, nur ohne Messi".
Anders als beim Kräftemessen mit Außenseiter Uruguay im Halbfinale steht dem Oranje-Team im Endspiel eine echte Herkulesaufgabe bevor. Den Konzept-Fußball der Spanier um das kongeniale Strategen-Duo Xavi und Andrés Iniesta hält van Marwijk für stilprägend: "Sie spielen offensiv und attraktiv. In der Hälfte des Gegners und bei Ballverlust üben sie direkt mit der ganzen Mannschaft wieder Druck auf den Gegner aus", schwärmte der Fußball-Lehrer.
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