Arbeiterstrich

Werden Billig-Handwerker von Politik geduldet?

Wien
25.06.2010 17:25
Ein Phänomen, das weit über die Grenzen Wiens bekannt ist: Arbeiterstriche. Handwerker aus Rumänien, Bulgarien, Polen und Co. bieten dort zum Spott-Preis ihre Dienste an. Regelmäßige Kontrollen der Behörden? Erraten: Fehlanzeige.

Im Fokus der Diskussion liegt derzeit der Arbeiterstrich in der Herbststraße in Ottakring. Seit Monaten beschweren sich Anwohner über die mutmaßlichen Schwarzarbeiter – größtenteils aus Osteuropa –, die dort herumstehen und auf ihre Kunden warten. 

Doch die Reaktion der Politik lässt zu wünschen übrig. So fragte die FPÖ-Abgeordnete Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein im Finanzministerium nach, wie oft die Männer in der Herbststraße eigentlich überprüft würden. Die Antwort der Verantwortlichen: „Dort wurde in den letzten beiden Jahren eine Kontrolle gemacht.“

Eine Aussage, die für Wirbel sorgt. Dagmar Belakowitsch-Jenewein: „Gerade in Zeiten enormer Arbeitslosigkeit ist es inakzeptabel, dass Billigst-Arbeitskräfte – sie kassieren teilweise weniger als fünf Euro in der Stunde – weiteren Lohndruck ausüben.“ Nicht nur betroffene Anwohner fragen sich jetzt: Warum duldet die Politik diesen Arbeiterstrich eigentlich?

Die Herbststraße in Wien-Ottakring: Hier tummeln sich jeden Morgen mutmaßliche Schwarzarbeiter, warten auf Kunden. Und sie müssen hier auch kaum Kontrollen fürchten. Das passiert einmal in zwei Jahren.

von Brigitte Blabsreiter, Kronen Zeitung 
Symbolbild

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