Zwei Kinder vermisst

Boot mit Migranten auf Donau in Serbien gekentert

Ausland
23.12.2019 23:34

Auf der Donau in Serbien ist ein Boot mit Migranten an Bord gekentert. Zwei Leichen wurden nach Angaben des serbischen Innenministeriums geborgen, mindestens vier Erwachsene und zwei Kinder werden noch vermisst. Für sie gibt es kaum noch Hoffnung. Das Unglück ereignete sich am frühen Montagmorgen im Dorf Karavukovo. Die Donau bildet in diesem Abschnitt die natürliche Grenze zwischen Serbien und Kroatien.

Zu den Details des Dramas gibt es unterschiedliche Angaben: Während der öffentliche serbische Fernsehsender RTS berichtete, dass etwa ein Dutzend Menschen auf einem Boot unterwegs war, sagte ein Behördensprecher, zwei Gruppen von Migranten hätten versucht, unter Umgehung der Grenzkontrollen die Donau in Booten zu überqueren und auf diese Weise ins EU-Land Kroatien zu gelangen.

„Auf dem einen Boot waren zwei Familien aus dem Irak und Syrien: zwei Kinder und vier Erwachsene. Sie kenterten, wir befürchten das Schlimmste“, zitierte ihn die Nachrichtenagentur Reuters. Die Donau sei um diese Jahreszeit ein solch gefährlicher Strom, dass sich nur eine Handvoll örtlicher Fischer trauten, sie in kleinen Booten zu befahren. Zum Zeitpunkt der Tragödie hat es den Angaben zufolge stark geregnet. Rettungskräfte suchen nach weiteren Opfern.

Medienberichten zufolge wurden die Leichen von zwei Frauen aus dem Wasser der Donau gezogen. Vier Erwachsene und die beiden Kinder werden demnach noch vermisst. Die Hoffnung, sie lebend zu finden, ist gering. die restlichen Migranten hätten es geschafft, ans Ufer zu schwimmen. Die neun Migranten, die laut dem Reuters-Bericht auf dem zweiten Boot gewesen seien, seien nach dem Unglück auf eine Polizeistation gebracht worden.

Heuer mehr als 20 Migranten bei versuchtem Grenzübertritt gestorben
Serbien und sein westliches Nachbarland liegen auf der sogenannten Balkanroute für Flüchtlinge und Migranten aus Nahost und Südasien. Die Route ist inzwischen schwer passierbar. Aus dem Pressebüro des serbischen Flüchtlingskommissariats hieß es gegenüber der Nachrichtenagentur, dass heuer bereits mehr als 20 Migranten bei dem Versuch, die serbische Grenze zu überwinden, gestorben seien.

Grenzschutz an Balkanroute wurde verstärkt
Nach den großen Flüchtlingswanderungen im Jahr 2015 haben die südosteuropäischen Länder ihren Grenzschutz stark ausgebaut. Ungarn errichtete nahezu an seiner gesamten Grenze zu Serbien und Kroatien einen Zaun mit Warmbildkameras und Warnvorrichtungen. Seitdem haben sich die Fluchtrouten nach Westeuropa geografisch weit aufgefächert.

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