Zukunft des Waldes:

Borkenkäfer-Plage und Stürme setzen dem Wald zu

Oberösterreich
13.12.2019 16:00

Ein wärmeres Klima, mehr Dürren - Fichtenwald leidet darunter, er ist anfällig für Borkenkäfer, Sturm- und Schneedruckschäden. Das Land Oberösterreich rät Waldbesitzern, mit einer Mischung aus Laub- und Nadelbäumen aufzuforsten und stellt Fördermittel für Jungbäume und waldökologische Maßnahmen bereit.

Momentan ist Ruhe im Wald, bis auf Holzschlägerarbeiten. Holz ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, die schnell wachsende Fichte bleibt Topseller am Markt, aber es ist ihr schon lange zu warm geworden

Große Schadholzmenge
2018 fielen rund zwei Millionen Festmeter an Schadholz an, mehr als die Hälfte ging allein auf das Konto des Borkenkäfers, der Rest wurde durch Sturm, Schneedruck und Eschensterben verursacht. Rund 3,5 Millionen Festmeter wurden insgesamt geschlagen, so viel wie noch nie in Oberösterreich. Ähnlich wird die Bilanz heuer ausfallen. Noch sind 42 Prozent in OÖ bewaldet. „Wald ist auch Wasserschutz, Siedlungsschutz, Erholungsraum“, zählt Forstdirektorin Elfriede Moser weitere Funktionen auf. Und Lebensraum.

Förderung für Aufforstung
Weil die Erderwärmung keine Umkehr hat, empfehlen Experten wie Eduard Hochbichler eine Umwandlung des Waldes in den nächsten Jahrzehnten - siehe Interview. In tieferen Lagen wird nur Mischwald stabile Erträge liefern. Derzeit sind 6000 Hektar kahl. Das Land Oberösterreich stellt im Jahr 2020 bis zu 4 Millionen Euro für Aufforstungen zur Verfügung.

„Fichten gelten als Risiko“, meint Eduard Hochbichler, Leiter des Waldbau-Instituts der Universität für Bodenkultur in Wien im Interview.


Krone“: Dass Fichten die Erwärmung nicht aushalten, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Wie steht es wirklich um sie?
Eduard Hochbichler: Die Fichte hat in unteren Waldhöhenstufen, etwa im Hausruck, in der Gegend von Gmunden wenig Chancen. Waldbesitzer tun gut daran, mit Eichen oder Edellaubbäumen aufzuforsten. In höheren Stufen ist Buche, Fichte, Tanne zu je einem Drittel eine Perspektive.

„Krone“: Wie lange dauert es, bis ein Jungwald von heute Ertrag abwirft?
Eduard Hochbichler: In 80 bis 90 Jahren kann mit Buche und Eiche auf gutwüchsigen Standorten wertvolles Nutzholz produziert werden. Vorausgesetzt man durchforstet gut - Laubholzbewirtschaftung ist schon viel intensiver als Fichtenmonokultur!

„Krone“: Wie rasch verändert sich unser Wald?
Eduard Hochbichler: Der Waldumbau streckt sich über Jahrzehnte. Aber Wirtschaftswald ist eine wichtige Säule im ländlichen Raum.

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung

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