Interview

Brauchtumskenner: „Bewerte die Krampusse nicht“

Salzburg
05.12.2019 09:52

Michael J. Greger leitet das Salzburger Landesinstitut für Volkskunde. Er kennt das Salzburger Brauchtum wie seine Westentasche. Die „Krone“ sprach mit ihm über das Krampustreiben. 

Herr Greger, Ihr Spezialgebiet ist unter anderen die Brauchtumsforschung. Wie lange beschäftigen Sie sich schon mit den Krampussen?

Mit dem Brauch, der eigentlich ein „Nikolobrauch“ ist, beschäftige ich mich seit mehr als 20 Jahren. Ich habe einige Bücher darüber veröffentlicht.

Inwiefern hängt der Krampus mit dem Nikolaus zusammen?

Der Krampus ist der Widerpart des Nikolaus, eine Teufelsfigur. In frühen Nikolospielen ist der Nikolaus quasi der „Schiedsrichter“ zwischen dem Erzengel Michael und dem Teufel, dem Luzifer.

Manche Stimmen kritisieren die Krampusläufe. Sie seien nur mehr auf den Eventcharakter aus. Ist die Kritik berechtigt?

Die Gruppen interpretieren den Brauch auf ihre Weise. Manche traditioneller und manche zeitgeistiger. Dazu kommen spezielle Events wie in Grödig oder Anif. Die sind Ausdruck unseres Zeitgeistes. Ich habe die Tendenz nicht zu bewerten, sondern mir Gedanken zu machen, warum solche Events so gut funktionieren.

Christoph Laible
Christoph Laible
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