Steirer in Australien

Handbike-Weltrekordversuch von Polizei gestoppt

Steiermark
21.10.2019 07:24

Ein Team mit zwei Steirern wollte einen Weltrekord in Australien „knacken“. Mit dem Handbike sollten in sechs Tagen und fünf Stunden 4000 Kilometer heruntergespult werden. Das Team scheiterte kurz vor dem Ziel Sydney, weil die Polizei es stoppte.

Was für ein Kraftakt, noch dazu mit Benefiz-Hintergrund! Für dieses Projekt gehen fast die Superlative aus: Vier Sportler, die nach Unfällen auf Rollstühle angewiesen sind, wollten in Australien den Weltrekord im „Handrad-Fahren“ knacken. Der liegt bei sechs Tagen und zehn Stunden für 4000 Kilometer von Perth nach Sydney. Und sie lagen nach fünf Tagen auf Rekordkurs – scheiterten aber an der Polizei.

„Wolfgang Timischl hatte die Idee. Er lebt in Tirol, stammt aber aus Markt Hartmannsdorf und ist seit einem Skiunfall querschnittgelähmt“, erklärt der zweite Steirer im Team, Thomas Tunst – der übrigens auch Extremsportler ist, beim Iron Man und Marathonradfahren aufmischt.

Von Perth nach Sydney
Der 45-Jährige ist als „Rundum-Betreuer“ mit vor Ort in Australien. „Die Strecke sollte von Perth bis nach Sydney gehen.“ Tolle Sponsoren wurden gefunden, die Vorbereitungen waren gigantisch, das Ziel war ein hehres: „Für jeden zurückgelegten Kilometer wurden Spenden gesammelt, für Menschen im Rollstuhl.“

Fünf Tage lang war man super unterwegs. Thomas Tunst: „Das muss man sich so vorstellen: Es gibt zwei Zweierteams. Die Männer radeln innerhalb von sechs Stunden jeweils zweimal eineinhalb Stunden.“ Fast unvorstellbar: „Aber wir haben ja darauf hintrainiert“, lacht Timischl, der schon öfter solche Kraftakte (wie eine Fahrt nach Sizilien) für Benefizzwecke durchgezogen hat. Tunst selbst und das Team waren fünf Tage lang 24 Stunden im Auto mit unterwegs, sie haben darin geschlafen, gegessen – und tolle Eindrücke gesammelt: „Da fahren unsere Männer im ,Handbike’ – und daneben donnern Sattelschlepper, die 40 bis 50 Meter lang sind und 79 Tonnen haben.“

Die Weiten haben alle überwältigt: „Da gibt es über Hunderte Kilometer keine Tankstelle oder Geschäfte – nur jede Menge Kängurus. Da muss man jede Route sorgfältigst planen, sonst ist das lebensgefährlich.“

„Übermenschliche Anstrengungen“
Was dem 18-köpfigen Team sehr gefallen hat: „Die Menschen waren total freundlich, haben unsere Athleten angefeuert, das hat ihnen natürlich getaugt und bei den übermenschlichen Anstrengungen wieder neuen Schub gegeben.“

Kurz vor dem Ziel gestoppt
Leider: Fünf Tage nach dem Start und vergleichsweise läppische 370 Kilometer vom großen Ziel entfernt musste das Team den Weltrekordversuch einstellen! Tunst: „Wir wurden viermal von der Polizei gestoppt. Aber beim fünften Mal durften wir nicht mehr weitermachen, aus Sicherheitsgründen.“ 13 Stunden hätten sie noch gebraucht.

Großer Trost: Zwar wurde der Rekord von Perth nach Sydney nicht geknackt – aber jener von Perth nach (so heißt die Stadt tatsächlich) Wagga Wagga! Traurig sind trotzdem alle – aber das ist eigentlich nicht nötig, denn allein das Vorhaben, der Benefizgedanke dahinter und was alles geschafft wurde, ist höchst beachtlich. Ein Teil des Teams kommt heute schon zurück, der Rest nächste Woche. Tunst: „Wir wollen jetzt ein bisschen ausspannen und noch mehr vom schönen Australien sehen.“

Weitere Infos: sportslife.at

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